Tochter eines Realschuldir. Besuchte die Lehrerinnenbildungsanstalt des k.k. Zivilmädchenpensionates (Reifeprüfung 1895) und erwarb 1901 auch die Lehrbefähigung für Bürgerschulen. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die 1897 an der philosoph. Fak. der Univ. Wien stud. und legte als erste Kandidatin für Mathematik, Naturgeschichte und Naturlehre die Lehramtsprüfung für Mädchenlyzeen ab. Ab 1902 am städt. Mädchenlyzeum in Brünn tätig, leitete sie ab 1905 die Anstalt, 1906 Dir. Sie gestaltete dieses Lyzeum zu einem achtklassigen Reformrealgymn. um. 1913 machte sie die Reifeprüfung für Realschulen, 1925 i.R. K. stellte ihre Kräfte auch in den Dienst der allg. Frauensache: sie war Mitarbeiterin des „Brünner Frauenbundes“ als Vorstandsmitgl. und Schriftführerin, dann als Stellvertreterin der Präs., ab 1909 konnte sie wegen beruflicher Überlastung nur noch als Beirat der Vorsitzenden mithelfen. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie fürsorger. im städt. Kinderschutzamt. K. war eine ausgezeichnete, von Schülern, Lehrern und Eltern verehrte und geliebte Pädagogin.
Literatur: I. Eckhardt, Gedenkrede vom 20. 9. 1929; Z. Der Bund, November 1906, März 1907, November 1908, März 1909; Mitt. des Ver. Lyzeum (Organisation der Lehrkräfte), Juni 1910, Juli 1917; A. Mayer–¿. Meißner–H. Sieß, Geschichte der österr. Mädchenmittelschule, Bd. 1, 1952, S. 64.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 394