Sohn eines Architekten; wurde Kaufmann, zog nach Wuppertal und betätigte sich als Sprachlehrer an einer Realschule. 1847 trat er in den Dienst der Brit. und Ausländ. Bibelges. mit der Aufgabe, in Köln ein Bibeldepot zu eröffnen. Wegen seiner organisator. Begabung beauftragte ihn die Bibelges., in der Österr.-ung. Monarchie den Bibelverbreitungsdienst durchzuführen. M. begann damit 1850, wurde jedoch nach 18 Monaten des Landes verwiesen. Er übersiedelte nach Breslau und konnte mit Hilfe des engl. Botschafters auch das Bibellager, etwa 60.000 (zwölf Wagenladungen) größtenteils in Österr. gedruckte Bücher, dorthin transportieren lassen. 1864 eröffnete er in Wien I. ein Bibeldepot, organisierte einen Bibelverbreitungsdienst durch die Einrichtung weiterer Bibeldepots in Prag, Budapest, Warschau, Bukarest, Triest und einer Reihe anderer Städte sowie durch reisende Männer, sog. Bibelboten. M. gründete 1869 die Baptistengemeinde in Österr., war wesentlich beteiligt an der Gründung (1872) des Evang. Ver. für Innere Mission, des christlichen Ver. Junger Männer, der Organisation von Gottesdiensten für Kinder, der Diakonissenanstalt in Gallneukirchen und anderer christlicher Werke. Während seiner Tätigkeit in Österr.-Ungarn, 1850–87, wurden 4,758.262 Bibeln oder Bibelteile in den in der Monarchie gebräuchlichen Sprachen verbreitet. Der größte Tl. dieser Bücher wurde im Lande selbst gedruckt, in einigen Sprachen wurden sogar Erstübers. geschaffen. Den Lebensabend verbrachte M., ein Mann von wahrhaft ökumen. Gesinnung, im Rheinland. Anläßlich seiner Pensionierung (1887) verlieh ihm die Brit. und Ausländ. Bibelges. mit dem Honorary Life Governor einen der höchsten Ehrentitel, den die Ges. zu vergeben hat. Sein Sohn, Henry Eduard M. (* Köln, 30. 10. 1847; † Lüttringhausen, 29. 3. 1902), trat 1866 als Ass. seines Vaters in den Dienst der Brit. und Ausländ. Bibelges., übernahm die Leitung des Bibeldepots in Triest und führte 1887–1901 die österr.-ung. Agentur.