Trat 1869 in das Benediktinerstift Seitenstetten ein, 1874 Priesterweihe; war dann bis 1880 Novizenmeister, 1889 Beichtvater und Präfekt in der kurz vorher von Hager (s. d.) gegründeten Erziehungsanstalt für Lehrlinge in Martinsbühel und 1899 in Innsbruck. 1904–15 war er Wallfahrtsbeichtvater am Sonntagberg, 1917–26 Direktorist im Stift Seitenstetten. M. beschäftigte sich mit Forschungen über Weltspracheprojekte und hielt Latein für die geeignete Grundlage. Er schuf ein System einer internationalen Hilfssprache (1910), die er Semilatin nannte und ständig zu verbessern suchte. Mitgl. der Accad. pro Interlingua in Turin.
Werke: Universal-Latein. Versuch einer tw. Übertragung der Grammatik des Volapük auf die latein. Sprache, 1901; Das ungelöste Problem der künstlichen internationalen Hilfssprache, in: Die Kultur 10, 1909; Halblatein (Semilatin). Ein neues „Weltsprache“-Projekt, 1910; Die heutigen künstlichen Sprachen und die Schwierigkeiten ihrer Erlernung, in: Folio, Z. für allg. Sprachkenntnisse 13, 1912; Der Stand der Weltsprachebewegung, in: Korrespondenz-Bl. für den kath. Klerus Österr. 31, 1912; Directorium seu Ordo Opus Dei celebrandi pro monasterio Seitenstettensi, 1917–26; Interlingua in forma di Semilatin illustrad per cento exemplo, 1921; Beitrr. für die Discussiones der Accad. pro Interlingua 23–26, 1910–13.
Literatur: Discussiones der Accad. pro Interlingua 23, 1910, S. 197 ff.; Accad. pro Interlingua, Bibliographia, 1924, S. 5 f.; Bote aus Seitenstetten 1, 1929, S. 30; Kosch, Das kath. Deutschland.
Autor: (B. Wagner)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 341