Stud. an der Dt. Univ. in Prag und an der Univ. Heidelberg Med. Nach seiner Prom. (1907) war er in Prag zunächst im Anatom. Inst. (1903/04 Demonstrator, 1908/09 Ass.) tätig. 1909 Operationszögling an der chirurg. Klinik in Innsbruck, 1910/11 Ass. in Berlin bei Caspar und Israel. 1912–16 Operationszögling, 1916–22 Ass. an der II. chirurg. Klinik in Wien, baute er dort eine mustergültige urolog. Station auf, welche er bereits ab 1912 leitete. 1920 Priv.Doz. für Urol. an der Univ. Wien. 1924 übernahm er die Leitung der urolog. Station am Kn. Elisabethspital in Wien. 1938 zog er sich nach Seefeld zurück und praktizierte in Innsbruck, wo er auch als Priv.Doz. (1947) an der Univ. tätig war. P.s Publ. galten u. a. den traumat. Verletzungen des Urogenitalapparates sowie der Physiol. und Pathol. der Miktion. Für die Behandlung der akuten Cystitis und der damit verbundenen Schmerzen empfahl er das nach ihm benannte Agoleum, eine kolloidale Silberlösung in Öl. 1945 Präs. der wiedergegründeten Österr. Urolog. Ges., 1949 Ehrenmitgl. der Dt. Urolog. Ges.
Werke: Praktikum der Urol. für Studierende und Ärzte, 1924; Nierenabszess, Nierenkarbunkel, Peri-Paranephritis, in: Hdb. der Urol., hrsg. von A. v. Lichtenberg, F. Voelcker und H. Wildbolz, 3, 1928; etc.
Literatur: E. Teltscher, Prof. Dr. H. G. P. †, in: Z. für Urol. 44, 1951, S. 81 ff.; Verh.Ber. der Dt. Ges. für Urol. . . ., ebenda, 45, 1952, Sonderh., S. 10 f.; Kürschner, Gel.-Kal., 1926–35, 1950; I. Fischer, Geschichte der Ges. der Ärzte in Wien 1837–1937, 1938, S. 285; UA Wien.
Autor: (M. Jantsch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 124