Vater des Vorigen; stud. an den Univ. Prag und Wien Med., 1804 Dr. med. 1805 suppl. er die Lehrkanzel für allg. Pathol., Therapie und Materia medica an der Univ. Krakau (Kraków), 1807 o. Prof. 1810 o. Prof. für dieselben Fächer an der Medizin.-chirurg. Josephs-Akad. in Wien. K. k. Rat und Feldstabsarzt. 1814 Prof. der medizin. Klinik für Wundärzte an der Univ. Wien. 1818–29 Dir. des Allg. Krankenhauses und des Findelhauses in Wien. 1829 Leibarzt K. Franz I. (s. d.), ab 1836 K. Ferdinands I. (s. d.). 1837 Dir. der medizin.-chirurg. Stud. und Präses der medizin. Fak. als Nachfolger seines Schwiegervaters, A. J. Frh. v. Stifft. 1844 übernahm er zusätzlich das medizin. Referat bei der Stud.-Hofkomm. R., der an der „Pharmakopoea Austriaca“ mitarbeitete (1820), war in der Therapie sehr konservativ, entsprach aber als Leiter des Allg. Krankenhauses allen Anforderungen seiner Zeit. U. a. erfolgte unter seiner Leitung der Neubau eines Bades und die Errichtung von Kliniken, mit einem Zuwachs von 500 Betten. R. wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1826 nob., 1835 HR, 1840 Ritterstand.
Werke: Anweisung zur Ausübung der Heilkunst, als Einleitung in den klin. Unterricht, 1815, 2. Aufl. 1821, auch latein.; Hdb. der speciellen medicin. Pathol. und Therapie . . ., 2 Bde., 1816–17, 5. Aufl. 1839, auch latein. und italien.; Rede zur Gedächtnissfeyer des Hoch- und Wohlgeborenen Herrn N. J. Frh. v. Jacquin . . ., 1818; etc. Red.: Medicin. Jbb. des österr. K. Staates, 1832–46.
Literatur: ADB; Hirsch; Kosch, Das kath. Deutschland; Lesky, s. Reg.; Wurzbach; I. Fischer, Geschichte der Ges. der Ärzte in Wien 1837–1937, 1938, s. Reg.; L. Schönbauer, Das medizin. Wien, 2. Aufl. 1947, s. Reg.; B. Grois, Das Allg. Krankenhaus in Wien und seine Geschichte, 1965, S. 89 ff.; UA Wien.
Autor: (M. Jantsch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 392