Nach Absolv. des Gymn. am erzbischöfl. Knabenseminar Borromäum in Salzburg begann S. seine theol. Ausbildung am erzbischöfl. Priesterseminar. Nach der Priesterweihe, 1869, trat er 1870 seine erste Stelle als Koadjutor in Nußdorf am Haunsberg an. Doch bereits nach wenigen Monaten wurde er Kurat in Salzburg, um Anfang 1872 die Red. der „Salzburger Chronik“ – diese Funktion hatte er bis zum Verkauf des Blattes, 1887, teils als leitender Red., teils als Eigentümer inne – zu übernehmen. Ende 1871 erfolgte seine Bestellung zum Domchorvikar, 1876–91 bekleidete er zudem die Stelle eines Kapellhaus-Präfekten. 1887 übernahm er die Leitung der MS „Katholische Warte“. 1878–90 war S. konservativer Abg. im Sbg. Landtag und ab 1881 als Landesausschuß für das Wohlfahrtswesen zuständig. Nachdem sich S., ein enger Mitarbeiter G. Lienbachers (s. d.), 1887 dessen dt.-konservativer Mittelpartei angeschlossen und damit den Unwillen seiner geistl. Vorgesetzten erregt hatte, mußte er seine polit. Tätigkeit auf Landesebene beenden. Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag nahm er als Vizepräs. der Sbg. Landwirtschafts-Ges. entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung des landwirtschaftl. Bildungswesens in Sbg., u. a. ab 1891 als Dir. der landwirtschaftl. Lehranstalt in Kleingmain oder als Red. der „Salzburger Landwirthschafts-Blätter“. Neben seiner polit. und journalist. Tätigkeit war S.Mitgl. vieler Ver., wie der Ges. für Sbg. Landeskde., des kath. Univ.Ver. oder des kath.-polit. Volksver., und verf. zahlreiche landesgeschichtl. Aufsätze. Ab 1891 begann sich sein Gesundheitszustand aufgrund eines bereits in seiner Jugend aufgetretenen Lungenleidens jedoch zu verschlechtern.
Werke: Denksteine aus der Geschichte des Erzstiftes Sbg., 1875; Land und Diözese Sbg. vom Hl. Rupert bis heute, 1882; Beitrr. in Ruperti-Kal. 87–90, 1886–89; usw. – Red.: Der Agrarier, 1888–89; usw.
Literatur: Sbg. Ztg., Sbg. Volksbl. und Sbg. Chronik, 23. 11. 1893; G. Lienbacher, in: Sbg. Landwirthschaftsbl. 33, 1893, Nr. 23, S. 1; Mitt. der Ges. für Sbg. Landeskde. 34, 1894, S. 293ff.; M. Feichtlbauer, ebenda, 57, 1917, S. 219; Hundert Jahre selbständiges Land Sbg., 1961, S. 99; F. Steinkellner, G. Lienbacher (= Publ. des Inst.für kirchl. Zeitgeschichte, Ser. II/14), 1984, s. Reg.
Autor: (O. Dohle)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 49f.