– Sohn eines Bahnhofsvorstands. Früh Vollwaise, wuchs er auf Vermittlung Matthäus Hörfarters (s. d.) bei Zieheltern auf. S. absolv. das Gymn. in Innsbruck und stud. 1883–87 an der dortigen Univ. Dt. Philol., Geschichte und Geographie; 1891 Lehramtsprüfung aus Geschichte und Geographie. Im Zuge seiner schul. Laufbahn wirkte er 1888 in Linz, 1889 in Salzburg, 1890 in Znaim (Znojmo), 1891–94 an der Handelsakad. in Aussig (Ústí nad Labem) und 1895–1916 als Prof. an der Handelsakad. in Brünn (Brno); 1917 krankheitshalber i. R. Trotz seiner langjährigen Absenz verlor er nie den Kontakt zu seiner Heimat Tirol und verbrachte seinen Ruhestand in Mühlau bei Innsbruck. Große Verdienste erwarb sich S. als Heimatforscher, wobei ihm bes. die Geschichte des Tiroler Unterlandes sowie jene Mühlaus ein Anliegen war. Auf seine Initiative ging 1920 die Gründung der „Tiroler Heimatblätter“ (gem. mit Eduard Lippott) zurück, deren Schriftleitung er viele Jahre innehatte. Mehr als 80 Aufsätze und Beitrr. (v. a. in den „Tiroler Heimatblättern“ und im „Tiroler Grenzboten“) weisen ihn neben einigen größeren Abhh. als profunden Kenner der lokalen Geschichte, Natur- und Volkskde. aus. Daneben erlangte S. auch als Lyriker und Mundartdichter Bekanntheit. Er veröff. Ged. und scharte in Kufstein einen Kreis von Künstlern und kulturell Interessierten um sich, der in seinen Zielsetzungen dem Literaturhistoriker Prem (s. d.) nahestand.
Werke: W. (auch s. u. Kosch; Die Heimat-Glocke): Ged. in:Tiroler Land – Tiroler Leut, ed. K. Paulin, 1940, 3. Aufl. 1949; etc.
Literatur: Hall–Renner; Kosch (m. W.); Die Heimat-Glocke, Festbeilage des Tiroler Grenzboten, 5. 4. 1935 (m. B.und W.); Tiroler Heimatbll. 22, 1947, S. 129ff. (m. B.); P. Weitlaner, in: Kufsteiner Buch 1(= Schlernschriften 156), 1957, S. 105ff.; G. Pfaundler, Tirol Lex., 1983; Die Mundartdichtung in Nordtirol, 1985, s. Reg.; F. Kirchmair, Das Schwoicher Dorfbuch, 1988, s. Reg. (m. B.); ders., in: Der Tiroler Chronist, 1993, Nr. 51, S. 17f. (m. B.); UA, Innsbruck, Tirol.
Autor: (Ch. Haidacher)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 303f.