– Sohn eines Orgelbauers. Nach Besuch des Gymn. und Stud. der Theol. in Brixen wurde S. 1795 zum Priester geweiht. In den folgenden 30 Jahren amtierte er an mehreren Seelsorgestellen, zuletzt 1821–24 als Pfarrer in Gais. Nach der Wiedererrichtung des unter bayer. Regierung 1807 aufgehobenen Brixener Priesterseminars lehrte er dort ab 1824 als Prof. für Kirchengeschichte und Kirchenrecht. Nachhaltige Wirkung erzielte S.durch seine hist. Forschungen, auf die er sich autodidakt. bald nach 1800 vorbereitet hatte. Ab 1810 wandte er sich der Diözesangeschichte von Brixen zu und betrieb in der Nachfolge der „Annales ecclesiae Sabionensis“ von Joseph Resch ab 1817/18 eingehende Quellenstud. im Diözesanarchiv, deren Ergebnis die „Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tyrol“ (9 Bde., 1821–35, Neuaufl. 1992), waren. Hauptimpuls des auf Quellenauszüge konzentrierten Werks war die Aufhebung des Fürstentums Brixen durch die Säkularisation 1803, die den Eindruck einer säkularen Epochenwende maßgebend verstärkte. S. wurde mit seinem noch stark antiquar. geprägten Werk zu einem Vorläufer der partikularen Tiroler Landesgeschichte. Auch seine Nekrologe auf Johann Rossbichler (1814), Fürstbischof Karl Franz Lodron (1829) und Regens Michael Feichter (1829) sind beachtenswert.1832 wurde S. Konsistorialrat.
Literatur: Bautz; Wurzbach; (A. A. Di Pauli), Biograph. Nachrichten von dem fürstbischöfl.-brixner’schen Consistorialrathe und Prof. F. A. S., 1837; J. Mutschlechner, in: Der Schlern 17, 1936, S. 11ff. (m. B.); J. Gelmi, Kirchengeschichte Tirols, 1986, s. Reg. (m. B.); E. Scheiber, in:Der Schlern 74, 2000, S. 499ff.
Autor: (H. Heiss)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 303