Szontágh von Igló und Zabar, Ábrahám

Szontágh von Igló und Zabar Ábrahám, Mediziner. Geb. Dobschau, Ungarn (Dobšiná, SK), 16. 1. 1830; gest. Budapest (H), 21. 3. 1902; evang. AB.

Sohn des Buchhalters Wilhelm S. v. I. (1776–1848) und von Anna S. v. I., geb. Langsfeld, Bruder von →Pál S. v. I. u. Z., Onkel von →Miklós S. v. I. d. Ä.; ab 1866 verheiratet mit Lydia v. Szalacsy u. Nagytany. – S. erhielt seine Schulausbildung in Preßburg, trat im Sommer 1848 als Freiwilliger in die Honvéd-Armee ein, kämpfte als Artillerist im Korps von →Arthur Görgey v. Görgo u. Toporcz und diente zuletzt als Art.lt. in der Festung Komorn. Nach der Kapitulation ging er nach Wien, wo er ab 1850 Med. stud.; 1856 Dr. med., 1857 Dr. chir. und Dr. obstet. S. spezialisierte sich kurze Zeit auf Geburtshilfe, wandte aber bald sein Interesse der Homöopathie zu und wurde 1857 Mitgl. des Ver. homöopath. Ärzte für physiolog. Arzneimittelprüfungen in Wien. Nach Preßburg zurückgekehrt, eröffnete er eine Arztpraxis, in der er v. a. Patienten aus vornehmen Familien behandelte. Sozial engagiert, wirkte er daneben auch als Armenarzt. I. d. F. machte er sich bes. um die Verbreitung der Homöopathie in Ungarn verdient. 1861 zog S. nach Pest (Budapest), wo er eine homöopath. Praxis betrieb. Wiss. experimentierte er mit Nosoden sowie mit der Wirkung von Opium und der Brechnuss (Nux vomica). Er beteiligte sich aber auch an der Ausarbeitung von Gesundheitsgesetzen. Seine Fachpubl. erschienen in dt. und ung. Sprache, u. a. veröff. er einen „Beitrag zur feineren Anatomie des menschlichen Gaumens“ (in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl. 20, 1856). 1866–67 red. er die Z. „Hasonszenvi Lapok“. S. gehörte 1865 zu den Initiatoren der Ung. Homöopath. Ärzteges. Magyar Hasonszenvi Orvosegylet (1865–73 Sekr., dann Vizepräs., 1885–1902 Präs.), ab 1872 war er Mitgl. des Landesgesundheitsrats in Ungarn. Um die ung. Sportbewegung verdient, gründete er 1861 den ersten ung. Turnver.


Werke: Weitere W. (s. auch Szinnyei): Ueber die Bedingungen der Grösse der Arbeitskraft mit Berücksichtigung einiger Hausthiere, 1859; Die Freimaurerei …, 1882, 3. Aufl. 1890; Tátravidéki nyaralóhelyek, 1894.
Literatur: Pester Lloyd, 23. 3. 1902; Das geistige Ungarn; Enc. Slovenska; Szinnyei (m. W.); Wurzbach (s. u. Gustav v. Szontagh); Hajnal. Arczképekkel és életrajzokkal díszített album, ed. I. Sarkady, 1867 (m. B.); Karpatendt. Biograph. Lex., 1988; Slovenský biografický slovník 5, 1992 (s. A. Sontág); M. Grass, in: Homöopath. Spuren, ed. S. Horn, 2003, S. 76; F. D. Schroers, Lex. dt.sprachiger Homöopathen, 2006 (m. L.); Új magyar életrajzi lex. 6, 2007; UA, Wien.
Autor: (K. Kapronczay)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 64, 2013), S. 172f.
geboren in Dobšiná
gestorben in Budapest

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