Mutter von →Emmerich T., Wilhelm T.-Weckersdorf, Oskar T. und →Maurus T.(-Weckersdorf) (s. u. Emmerich T.); ab 1876 mit →Oskar Karl T. verheiratet. – Als unehel. Tochter der Anna Schmidt von →Eduard Kreibig adoptiert, kam sie nach dem Besuch der von →Eduard Kierschner geleiteten Wr. Theaterschule, an deren Bühne, dem 1872 eingerichteten Residenz-Theater, sie 1873–74 im Fach „Anstandsdamen und Mütter“ auftrat, an das Stadttheater in Graz. An diesem spielte sie mit großem Erfolg Salondamen und sentimentale Liebhaberinnen und wurde von Kreibig, dem damaligen Dir. des Grazer Landestheaters, anlässl. seines Dion.antritts am Prager dt. Landestheater zusammen mit weiteren Mitgl. seines Grazer Ensembles nach Prag mitgebracht. T. spielte bei der Eröffnungsvorstellung der neuen Dion. (16. 4. 1846), →Joseph Schreyvogels „Donna Diana“, die Donna Laura und soll nach dem Urteil ihres späteren Gatten zu den wenigen gehört haben, die beim Publikum „freundlichen Erfolg“ hatten. Sie erwies sich i. d. F. in so verschiedenen Genres wie dem Konversations- und Volksstück, im Lustspiel und in der Posse, aber auch in Soubrettenrollen in der Operette als wertvolles Mitgl. des Ensembles, wozu ihre Bereitschaft mit beitrug, als Einspringerin ihr eher fern liegende Rollen zu übernehmen. 1882 zog sie sich von der Bühne zurück.
Werke: Weitere Rollen: Olympe (A. Dumas, Die Kameliendame); Baronin d’Ermelines (ders., Die Fremde); Frau v. Viereck (F. Gutzkow, Zopf und Schwert); Britannicus (A. v. Wilbrandt, Nero); Lady Georgine (Ch. Birch-Pfeiffer, Die Waise aus Lowood); Afra (dies., Der Goldbauer); Baronin Bellechasse (O. Randolf, Richelieu’s erster Waffengang); etc.
Literatur: Kosch, Theaterlex.; Ulrich; Dt. Bühnen-Almanach 38, 1874–46, 1882; O. Teuber, Geschichte des Prager Theaters 3, 1888, S. 700, 703ff., 719f., 741, 747, 753, 774; Pfarre St. Joseph ob der Laimgrube, Wienbibl. im Rathaus, WStLA, alle Wien.
Autor: (H. Reitterer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 65, 2014), S. 266