Entstammte einer Prager Baumeistersfamilie. Stud. an der Techn. Hochschule in Wien und an der Univ. Geol. und Paläontol., hörte auch Vorlesungen an der Oriental. Akad., 1878–1919 am Naturhist. Hofmus. in Wien, zuerst als Kustos, seit 1884 als Dir. der anthropolog.-ethnograph. Abt. Der Aufbau der anthropolog.-ethnograph. Smlgn. des Kaiserhauses, denen er im Laufe seiner Tätigkeit auch die Smlgn. des Erzh. Franz Ferdinand eingliederte, war seine Lebensaufgabe. H., den ausgedehnte Reisen durch ganz Europa, dann aber auch nach Transkaukasien und Turkestan, später nach Französ. Hinterindien, Indonesien (im besonderen Java und Bali) und Südamerika führten, baute die aus kleinen Anfängen erwachsene Wr. Smlg. zu einer der bedeutendsten Europas aus und ermöglichte durch seine Arbeit, daß die bescheidene ethnograph. Smlg. des Naturhist. Mus. zu einem selbständigen Mus. für Völkerkde. werden konnte. Seit 1878 Mitgl. der Anthropolog. Ges., 1887 deren Sekretär und bis 1899 Redakteur der „Mitt. der Anthropolog. Ges. in Wien“, seit 1906 Vizepräs., seit 1878 Ehrenmitgl. der Geograph. Ges. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Dr.h.c. der Univ. Hamburg.
Literatur: M.Pr. vom 7. und 20. 10. 1904; N.Fr.Pr. vom 3. 10. 1923; Sbb. der Anthropolog. Ges. in Wien, 1932, S. 3; Mitt. der Geograph. Ges. in Wien Bd. 75, 1932, S. 206; Annalen des k. k. Naturhist. Mus., Bd. 21, 1906; Mitt. K. Heger, Radstadt (Stmk.).
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 238