Königswarter, Jonas Frh. von

Königswarter Jonas Frh. von, Bankier. * Frankfurt a. Main, 10. 8. 1807; † Wien, 23. 12. 1871.

Vater des Folgenden. Für den Handelsstand erzogen übernahm K. das Wechselgeschäft seines Onkels und Schwiegervaters Moriz K. (1780–1829), des Begründers des Wr. Zweiges der Familie K. Nachdem er das eigene Geschäft zu großem Ansehen gebracht hatte, wandte er sich auch öffentlichen Aufgaben zu, trat 1855 in den Verwaltungsrat der Creditanstalt ein, wurde 1858 Bankdir., legte diese Stelle aber bald wieder nieder, um sich als Verwaltungsrat der Nordbahn und der böhm. Westbahn dem Aufbau des österr. Eisenbahnwesens zu widmen. K., auch Ausschußmitgl. der Donau-Dampfschiffahrtsges., Begründer der Österr. Kreditges. und in Finanzkreisen sehr angesehen, war ab 1851 Vorstandsmitgl. der Wr. Kultusgemeinde, ab 1868 deren Präs. und machte sich durch zahlreiche wohltätige Stiftungen, von denen das auf seine Kosten errichtete Israelit. Blindeninst. in Wien-Hohe Warte hervorzuheben ist, verdient; 1871 Frh.


Literatur: Biograph. Lex. der Wr. Weltausst., hrsg. von Engel und Rotter, Bd. 1, H. 4, 1873, S. 16 ff.; A. Kohut, Berühmte israelit. Männer und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschheit, Bd. 2, 1901, S. 335; H. Jäger-Sunstenau, Die geadelten Judenfamilien im vormärzlichen Wien, phil. Diss. Wien, 1955; Enc. Jud.; Jüd. Lex.; Jew. Enc.; Wininger.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 41
geboren in Frankfurt am Main
gestorben in Wien
war Direktor Firma Moriz Königswarter

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