Absolv. 1881–83 die Milit.-Akad. in Wr. Neustadt, aus der er 1883 als Lt. zum IR. 11 ausgemustert wurde. 1891 als Hptm. im Gen.-Stab bei der Generalstabsabt. des V. Korps in Preßburg. Im August 1894 folgte die Versetzung zur Militärakad. in Wr. Neustadt als Lehrer der Taktik, 1897–1901 als Div.-Generalstabschef in Verwendung, wurde K. nach einer Einteilung zur Truppendienstleistung beim k. k. Landwehr-IR. 3 in Graz (Nov. 1901 – Aug. 1904) und einer kurzfristigen Verwendung als Lehrer am Landwehrstabsoff.-Kurs im Aug. 1904 zum Chef der III. (Intendanz-) Sektion des Techn. Militärkomitees und Kmdt. der administrativen Militärfachkurse ernannt. 1904 Obst., setzte sich K. erfolgreich für den Ausbau der wirtschaftlichen Kriegsvorbereitungen ein und erreichte die Einführung der Feldküchenwagen nach russ. Muster, die Verbesserung der infanterist. Ausrüstung und des Kraftfahrwesens. Im Okt. 1910 zum Kmdt. der Kriegsschule ernannt und mit 1. 11. 1910 zum GM befördert, erwarb sich K. bedeutende Verdienste um die Ausbildung der Generalstabsoff.; 1913 FML. Am 28. 8. 1914 übernahm K. das Kmdo. über die 29. Inf.-Truppendiv. am serb. Kriegsschauplatz, mit der ihm am 6. 9. 1914 bei Sasinci die Vernichtung der serb. Timokdiv. gelang. Am 23. 12. 1914 Generalstabschef der 5. Armee Erzh. Eugen, in welcher die Balkanstreitkräfte zusammengefaßt wurden. Am 27. 5. 1915 übernahm Erzh. Eugen das Kmdo. der Südwestfront, und K. folgte ihm als Generalstabschef nach Marburg. Hier zunächst mit dem Aufbau der Verteidigungsstellung am Isonzo und in den Dolomiten betraut, hatte K. im Februar 1916 als Generalstabschef des nach Bozen verlegten Heeresgruppenkmdos. Erzh. Eugen einen Offensivstoß aus Südtirol über die Hochebene der Sieben Gemeinden vorzubereiten. Die Offensive, die entgegen den Vorschlägen von K. nicht im Talstoß geführt wurde, brachte nicht die gewünschten Erfolge und mußte im Mai mit Rücksicht auf die Lage in Galizien abgebrochen werden. Am 28. 2. 1917 als Generalstabschef enthoben, übernahm K. Mitte März 1917 das Kmdo. über das I. Korps, das zunächst mit der 7. Armee (Kövess, s.d.) in den Karpaten kämpfte und an der Offensive in Galizien und in der Bukowina teilnahm. Mitte Sept. 1917 wurde das Korps des mit 1. 8. 1917 zum Gen.d.Inf. beförderten K. an die Südwestfront verlegt, es sollte dort den rechten Flügel der 14. dt. Armee bei der geplanten Offensive bilden. Hier konnte K. in konsequenter Durchführung des von ihm geforderten Talstoßes mit dem Durchbruch bei Flitsch am 25. 10. 1917 seinen größten Erfolg erzielen; sein Korps drang bis Feltre und zum Monte Grappa vor, hier blieb der Angriff allerdings stecken, aber der Zusammenbruch der gesamten italien. Isonzofront war die Folge dieser Operation. K. stand in den folgenden Monaten wiederholt auch für polit. Positionen — insbesondere als Ernährungsmin. — in Erwägung. Am 16. 5. 1918 wurde er jedoch zum Kmdt. der k. u. k. Ostarmee in der Ukraine ernannt, auch hier sollte er in erster Linie für die Ausnützung der Lebensmittelreserven dieses Gebietes sorgen, wobei er allerdings nur teilweise erfolgreich war. Ende November 1918 aus der Ukraine zurückgekehrt, wurde K. zu einem scharfen Kritiker des Kriegsverlaufes. Er nahm dann in zahlreichen Schriften zu militär. und polit. Fragen Stellung.
Literatur: Die Vedette vom 2. 7. 1913; N. Fr. Pr. vom 24. 12. 1914; ÖWZ vom 5. 5. 1922; Soldat vom 22. 9. 1963; K. Leppa, Gen. d. Inf. A. K. Ein Vorbild für Volk und Heer, 1932; W. Drofenik, Gen. A. K., Eine Biographie, phil. Diss. Wien, 1967; Svoboda 2, S. 758, 3, S. 99; Die Führer der österr.-ung. Armee, 1905, S. 183; A. Veltzé, Unsere Heerführer, F. 1 ( = Donaulandbücherei, Bd. 2), 1917, S. 150 f.; Österr.-Ungarns letzter Krieg 1914–18, 7 Bde. und 1 Reg.Bd., 1929–38; Jb. der Wr. Ges., 1929.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 221f.