Sohn des Fächerfabrikanten Moriz K.; stud. zuerst Violine bei Kleinecke, 1885–87 auch an der Techn. Hochschule in Wien. Er dürfte seither, wohl mit Unterstützung des Vaters, ohne feste Stellung gelebt und sich nur mit Musik beschäftigt haben (1888 in Lehmanns Adreßbuch als „Componist“); vielleicht waren ihm Stud. und Berufsausübung durch sein schweres Lungenleiden unmöglich. Er starb auf der Reise nach Bad Gleichenberg plötzlich in Graz. In der Geschichte des Wr. Liedes wird K. stets als einer der repräsentativsten Vertreter dieses Genres seinen Platz haben. Seine Lieder, zu denen er die Texte meist selbst verfaßte, wurden u. a. von Guschlbauer und Girardi (Wr. Schusterbubenlied) gesungen.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 19. 6. 1894 und vom 23. 12. 1936; Ill. Wr. Extrabl. vom 19. 6. 1894; Volksztg. vom 25. 4. 1926; Neues Wr. Abendbl. vom 19. 12. 1936; Eisenberg; Frank–Altmann; Neue Z. für Musik (Leipzig), 1894, S. 340; Neue Berliner Musik–Ztg., 1894, S. 291; Allg. Dt. Musikztg. (Charlottenburg), 1894, S. 363; Monatshe. für Musik–Geschichte, 1895, S. 101; J. Koller, Das Wr. Volkssängertum in alter und neuer Zeit, 1931, S. 90, 117 f.; R. Sieczinsky, Wr. Lied, Wr. Wein, Wr. Sprache, 1847, S. 55, 139 f.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 196