Vater des Folgenden; stud. an der Univ. Graz Mathematik, Physik, Geschichte, 1864 Dr.phil. 1865 hörte er in Wien bei Miklosich Slawistik und legte 1865 die Lehramtsprüfung für Slowen. ab. Ab 1866 wirkte er an der Grazer Realschule, 1867 Priv.-Doz. für slaw. Sprache und Literatur, 1870 ao., 1875 o. Prof. für slaw. Philol. an der Univ. Graz. 1902 i.R. K. begründete in Graz die wiss. Pflege der Slawistik. Er begann als Dichter in der Nachfolge Prešerens. In seiner erfolgreicheren wiss. Arbeit ließ er sich von der romant. Begeisterung für die slaw. Volksdichtung und Mythol. tragen. Er verfaßte eine richtungweisende Anleitung für das Sammeln slowen. Volksgutes und gab in seinem Hauptwerk, der „Einleitung in die Slavische Literaturgeschichte“, eine vielbeachtete Synthese des damaligen Wissensstandes von der ältesten Kulturstufe der Slawen, ihrer Mythol. und ihrer Volksdichtung. Das dt. Leserpublikum machte er in der „Slavischen Anthologie“ mit einer Auswahl aus der Volksdichtung der slaw. Völker bekannt.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 3. 8. 1905; Ljetopis JAZU 20, 1905, S. 162–64; Ceský Casopis Historický 11, 1905, S. 466; SBL 1; Enc. Jug. 5; Otto 15; Zgodovina slovenskega slovstva (Geschichte der slowen. Literatur) III, 1961, S. 105, 114 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 249