Kürschner, Franz

Kürschner Franz, Historiker. * Oberbobrau (Bobrová, Mähren), 23. 3. 1840; † Troppau (Opava, österr. Schlesien), 22. 8. 1882.

Stud. 1860–65 an der Univ. Wien Geschichte (mit Geographie und Germanistik). 1864 Lehramtsprüfung, 1865 Dr.phil., 1863–65 o. Mitgl. des Inst. für österr. Geschichtsforschung. Nach einem Probejahr am Akad. Gymn. in Wien, wurde er als Stadtarchivar zur Neuordnung des dortigen Stadtarchivs nach Eger berufen, wo er auch am Gymn. suppl. 1868 wirkl. Gymnasiallehrer in Troppau, wurde er 1869 Adjunkt des k. u. k. Reichsfinanzarchivs (des heutigen Finanz- und Hofkammerarchivs) in Wien und 1874 dessen Dir. 1872 Priv.Doz. für hist. Hilfswiss. an der Univ. Wien. 1874–76 lehrte er am Inst. für österr. Geschichtsforschung Paläographie, Heraldik, Sphragistik und Archivkde. Sein Hauptarbeitsgebiet waren die Landesgeschichte seiner engeren Heimat und die Diplomatik, worin er Ausgezeichnetes leistete. Er war auch der erste wiss. geprüfte Beamte des Hofkammerarchivs, um dessen Ordnung und Neuaufstellung er sich sehr verdient machte. 1878 krankheitshalber i.R., 1875 korr. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien und Mitgl. der k. k. Zentralkomm. zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale.


Literatur: Almanach Wien, 1883; MIÖG 4, 1883, S. 176; Inventar des Wr. Hofkammerarchivs, bearb, von F. Walter (= Publ, des österr. Staatsarchivs, Ser. 2, Bd. 7), 1951, S. XXVII; Santifaller, n. 27; A. Lhotsky, Geschichte des Inst. für österr. Geschichtsforschung 1854–1954 (= MIÖG, Erg.Bd. 17), 1954, s. Reg.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 328f.
geboren in Bobrová
gestorben in Troppau

Lifeline