Langer, Jiří

Langer Jirí, Schriftsteller. * Prag, 7. 4. 1894; † Tel Aviv (Israel), 12. 3. 1943.

Bruder des Schriftstellers František L. († 1965). Gab sein Stud. auf und ging 1913 nach Belz, dem chassid. Zentrum in Galizien. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Ungarn wurde er nach Antritt des Militärdienstes verhaftet (da er die Samstagsarbeit aus religiösen Gründen verweigerte), dann als geisteskrank entlassen. 1918 kehrte er nach Prag zurück. 1923 wurde er Lehrer an der jüd. Schule, widmete sich jedoch schon bald ausschließlich dem Stud. der jüd. Mystik, fremder Sprachen und Literaturen, Freuds Psychoanalyse und war als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Im Herbst 1939 reiste er über die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Konstantinopel nach Tel Aviv, wo er sich niederließ. L. interessierte sich von Jugend auf für Fragen der jüd. Religion, insbesondere der Mystik, schrieb in tschech. (für den tschech.-jüd. Kalender), dt. (für die Wr. Z. „Imago“) und hebr. Sprache, übers. aus dem Hebr. ins Tschech.


Literatur: Mitteilungsbl. vom 19. 3. 1943 und 19. 2. 1960; Allg. Wochenztg. der Juden in Deutschland vom 12. 5. 1962; Ms. des europ. Literar. Klubs 5, 1937; Židovská rocenka. 1959; F. Langer, Vorwort zu J. L., Devet bran (Neun Tore), Neuaufl. 1965; F. Weltsch, Alm’dochat hechasidut (Erwägungen über den Chassidismus), in: Haaretz (Tel-Aviv), 1960; F. Langer, Byli a bylo (Von Menschen und Dingen der Vergangenheit), 1964.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 4f.
geboren in Prag
gestorben in Tel Aviv

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