Sohn eines Lithographen; trat 1873 beim Bildhauer J. B. Wirth in München in die Lehre und hatte dort Gelegenheit, got. Plastiken speziell aus Franken zu kopieren. 1878 in die Akad. München (J. Knabl, s. d.) aufgenommen, arbeitete er wegen Geldknappheit als Gehilfe und Mitarbeiter in München, Regensburg, Augsburg, Amberg, Mainz usw. 1889 in Linz, zuerst Werkführer bei K. Maurer, ab 1890 selbständig. Mit seinem durch verschiedene Mitarbeiter (J. Furthner, F. Gedon, M. Rauscher) vergrößerten Atelier an vielen Kirchenausstattungen und Renovierungen beteiligt, lieferte er in der baufreudigen Zeit um die Jahrhundertwende plast. Arbeiten in alle Kronländer, sogar nach Übersee. Während manche Kreuzwegstationen schablonenhaft wirken, gelang ihm mit einigen Werken die Anpassung an spätbarocke Formen (Tabernakel am Hochaltar der Minoritenkirche in Linz) oder die selbständige Wirkung im neugot. Stil (Flügelaltar Taufkirchen a. d. Pram, 1890–92). Durch die radikalen Kirchenumgestaltungen der jüngsten Zeit wurde die große Zahl seiner Werke stark dezimiert.
Literatur: Linzer Volksbl. vom 16. 2. 1929; Dombauvereinsbl. (Wien), Ser. 3, 1905, S. 94 f.; Christliche Kunstbll., Jg. 65, 1924, S. 2 ff. (mit Werksverzeichnis); Innviertler Heimathe., F. 3, 1966, S. 40; 85. Jahresber. Bundesgymn. und Bundesrealgymn. Steyr, 1967/68, S. 16; Bénézit 5; Thieme–Becker; Krackowizer; Kosch, Das kath. Deutschtand; R. K. Donin, Der Wr. Stephansdom, 1946, S. 149; P. Ortmayr – Ä. Decker, Das Benediktinerstift Seitenstetten, 1955, S. 330; O. Kastner, Linzer Krippen, 1966; Österr. Kunsttopographie, Bd. 21, 1927, Bd. 23, 1931, Bd. 34, 1959, Bd. 36, 1964; Topographie von N.Ö., Bd. 5, 1903, S. 984.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 230