Lindenau, Karl Friedrich von

Lindenau Karl Friedrich von, General. * Leipzig, 1746; † Wien, 14. 2. 1817.

Trat 1789 aus dem preuß. in das österr. Heer und wurde 1801 mit dem Ritterkreuz des Milit.-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Inhaber des IR. 29. 1809 i. R. L. verbrachte fast den ganzen Tag im Freien und bewegte sich meist mit dem Gesicht gegen die Häuser und mit dem Rücken zur Straße fort. Er spielte gern den Don Juan der Grisetten und der Dienst- und Milchmädchen. Ein besonderer Schützling war die „Lindenau-Nani“, eine stadtbekannte, öfters in Polizeihaft gewesene Kurtisane, die er regelmäßig durch sein martial. Auftreten aus der Haft befreite. Er erwartete in Uniform im Lehnstuhl sitzend den Tod. Sein ganzes Vermögen vermachte er Wohltätigkeitsinst.


Literatur: Hirtenfeld, Bd. 1, S. 707 ff.; C. A. Schweigerd, Österr. Helden und Heerführer, Bd. 3, 1854, S. 589 ff.; Wurzbach; ADB; F. Gräffer, Francisc. Curiosa, 1849, S. 64 ff.; F. A. Schönholz, Traditionen zur Geschichte Österr., eingeleitet und erläutert von G. Gugitz, Bd. 1, S. 167 f., Bd. 2, S. 249.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 219
geboren in Leipzig
gestorben in Wien

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