Stud. in München an der Univ. und am Polytechnikum (Lehramtsprüfung für Mathematik) und war ab 1839 vor allem bei Vorarbeiten für verschiedene Eisenbahnlinien in Südbayern (u. a. München–Salzburg) beschäftigt. Infolge polit. Schwierigkeiten trat er 1856 in den Bau- und Betriebsdienst der österr. Kn.-Elisabethbahn. 1868–80 leitete er Trassierungen von Eisenbahnlinien in Wien, O.Ö., Galizien, Ungarn und Istrien. Seine plast. Reliefdarstellungen von Höhenschichten fanden allg. Anerkennung und trugen zu einer Verbesserung in der Darstellung von Geländeformen auf Landkarten bei. Er konstruierte durch Luftdruck- und Temperaturschwankungen selbsttätig betriebene Uhren, die sich lange Zeit bewährten. In seinem letzten Lebensdrittel beschäftigte sich L. fast ausschließlich mit Stud. der aerodynam. Grundgesetze. Zu diesem Zwecke wurden mit Hilfe eigener Apparate zahlreiche Versuche in Aussee ausgeführt, deren Ergebnisse in erster Linie die theoret. Grundlagen für die Entwicklung von Flugzeugen klären sollten. Wenn auch die dabei abgeleiteten Formeln und Schlußfolgerungen durch feinere Meßmethoden bald berichtigt werden konnten, gehörte dieser so vielseitige Ing. und Erfinder, der als prominentes Mitgl. des Wr. Flugtechn. Ver. viele Vorträge hielt und in engem Kontakt mit der Fachwelt im In- und Ausland (u. a. Förderer von W. Kress, s.d.) stand, zu den heute fast in Vergessenheit geratenen Pionieren der Flugtechnik in Österr.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 17. 5. 1907 und 7. 10. 1913; Wr. Luftschifferztg., 1904, n. 1, 1907, n. 6; Bll. für Techn. Geschichte, H. 10, 1948, S. 1 ff.; H. Löw, Österr. Pioniere der Luftfahrt, 1953, S. 108, 112, 207; C. Matschoss, Männer der Technik, 1925, S. 162.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 281f.