Sohn eines Kaufmannes; stud. an der Univ. Wien Jus. Anläßlich einer Studentenvorstellung des „Wilhelm Tell“ spielte er 1877 im Wr. Stadttheater mit so großem Erfolg die Titelrolle, daß er sich daraufhin auf Laubes (s. d.) Anraten der Bühnenlaufbahn zuwandte. L. debut. am 1. 10. 1878 am Stadttheater in Elbing. 1879 war er in Brünn, 1880 in Teplitz, 1881 zuerst in Olmütz und dann am Berliner Nationaltheater, 1882 in Breslau, 1883 am Hamburger Stadttheater und 1884–88 am Grazer Stadttheater engagiert, ehe er 1888 an das Hofburgtheater in Wien verpflichtet wurde. Im Herbst 1891 wurde er Mitgl. des Dt. Volkstheaters, wo er besonders in den von ihm bearb. Stücken „Herzog Theodor von Gothland“ von Grabbe in der Titelrolle und „Die Jäger“ von Iffland als Oberförster großen Erfolg hatte. 1895 kehrte er an das Burgtheater zurück und wirkte hier bis zu seinem Tod. L., der vor allem ein vortrefflicher Sprecher war, verkörperte in seiner Jugend voll Temperament und Leidenschaft klass. Heldenrollen, während er in seiner Spätzeit vor allem in reiferen Charakterrollen und als Heldenvater Verwendung fand. Er war mit der Hofopernsängerin Mathilde L. verheiratet.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 12. 2. 1912; Neues Wr. Tagbl. vom 12.–14. 2. 1912; Neuer Theateralmanach, 1913, S. 160; Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. der dt. Theater, 1892; Kosch, Theaterlex.; Dt. Theaterlex., hrsg. von A. Oppenheim und E. Gettke, 1889; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; J. W. König, Das Schrifttum des Ostsudetenlandes, 1964; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Katalog der Porträt-Smlg.; H. Heller, Mährens Männer der Gegenwart, Tl. S, 1892; Wininger; Wer ist’s? 1905–11; Biograph. Jb., 1917; Rub; 175 Jahre Burgtheater, hrsg. von der Bundestheaterverwaltung, 1954; K. Glossy, 40 Jahre Dt. Volkstheater, 1929.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 284f.