Sohn des Folgenden, Bruder des Technikers Václav M. (s. d.); stud. an der Tschech. Techn. Hochschule in Prag; arbeitete als Ing. ab 1877 in der 1. Böhm.-mähr. Maschinenfabrik in Prag (1892 Dir., 1903 Oberdir., 1909 Mitgl. des Verwaltungsrates, 1916 Stellvertreter und 1921 Vorsitzender des Verwaltungsrates), welche während seiner Tätigkeit zum führenden Unternehmen dieser Art in Böhmen wurde. M. gründete vor allem die Abt. für Brückenbau- und für Zuckerrübenfabrikation, eine Abt. für Erzeugung von Bergbaumaschinen und für Zentralheizung und Lüftung, 1907 die Automobilfabrik „Praga“. 1922 wurde die 1. Böhm.-mähr. Maschinenfabrik mit der Elektrotechn. AG, früher Kolben & Co. (M. erweiterte das Arbeitsprogramm um das gesamte Fach der Elektrotechnik), 1928 mit der AG Maschinenwerke, früher Breitfeld–Danek, fusioniert, wodurch der zweitgrößte Maschinenkonzern in der Tschechoslowakei (CKD) entstand. Einige seiner Erfindungen wurden beim Bau von Zuckerfabriken in Böhmen, im Elsaß und in Südamerika zur Anwendung gebracht. M. hatte auch an der Entwicklung des böhm. Geldwesens (1923 Präs. des Verwaltungsrates der Gewerbebank) und an der Organisation der Industrie als Vorsitzender des Zentralverbandes der tschechoslowak. Industriellen (1921) Anteil. Dr. h. c. der Tschech. Techn. Hochschule in Prag (1913).
Literatur: Národohospodárský ústav–XIV, zpráva, 1926, S. 81 ff.; Životopisné pameti Ing. Dr. h. c. B. M. (Biograph. Erinnerungen des Ing. Dr. h. c. B. M.), 1926; Masaryk; Otto, Erg.Bd. IV/1; R. Štechmiler, Živá minulost naší techniky (Lebendige Vergangenheit unserer Technik), 1954, S. 98 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 92