Nach dem Jusstud. an der Univ. Lemberg war M. 1857–67 im Gerichtsdienst in verschiedenen Städten Ostgaliziens tätig. Ab 1870 arbeitete er im Landesschulrat und später im Büro des Landtages in Lemberg. Ab 1872 fungierte M. im galiz. Landesausschuß und erlangte dort den Ruf eines hervorragenden Kenners der Gemeindegesetzgebung. Später, als Rat des Landesausschusses, wirkte er aktiv in der gemischten österr.-ung. Komm., die zur Lösung der Probleme der Grenzfestlegung zwischen Galizien und Ungarn im Gebiet der Hohen Tatra, insbesondere des Meerauges, berufen wurde (1874). In seiner Arbeit „Dr. Kaiserfeld und die Gemeindegesetzgebung“ (1876) verteidigte er das Prinzip der Autonomie der Kronländer gegen die zentralist. Tendenzen. 1880 Rat des Magistrats in Lemberg, wurde M. 1885 zum Vizepräs. und 1887 zum Präs. der Stadt gewählt. Er gehörte zu den verdienstvollsten Stadtoberhäuptern Lembergs vor dem Ersten Weltkrieg. 1890–94 Reichsratsabg.
Werke: Sprawozdanie prezydenta król. stol. miasta Lwowa z trzechletniej czynnosci . . . (1889–91) (Ber. des Präs. der kgl. Hauptstadt Lemberg über die dreijährige Tätigkeit . . . [1889–91]); zahlreiche Abhh. in Przeglad Sadowy i Administracyjny.
Literatur: Wielka Enc. Powszechna Ilustrowana, Bd. 47/48, 1912; Knauer; Miasto Lwów w okresie samorzadu (Die Stadt Lemberg zur Zeit ihrer Selbstverwaltung), 1896, S. 697 f.; J. Cholodecki, Pólwiekowa przeszlosc Stow. „Skala“ (Ein halbes Jh. Vereinigung „Skala“), 1906; Mitt. W.-M. Bartel, Krakau.
Autor: (M. Tyrowicz)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 333