Enkel des Langenloiser Malers Lindenthal, der durch seine Mutter auf den Beruf eines Malers hingewiesen worden sein dürfte. Lebte zuerst in Stein, dann in Krems. Durch Heirat mit einer Tochter des Steiner Baumeisters J. M. Ehmann wurde sein Kontakt mit dem Kunstkreis der Stadt Stein gefestigt. Unter den Schülern des Kremser Schmidt, an dessen späteren Altarbildern er Anteil hatte, hat er ein immerhin erkennbares Profil. M. folgte meist den Intentionen seines Lehrers, besaß jedoch keine so klare charakterisierends Zeichnung, seine verschwommenen Farben dienen im wesentlichen der Stimmung des Bildraumes. Eigene Kompositionen haben eine volkstümliche Note. Die späteren Bilder sind am helleren Kolorit des Klassizismus und an gewissen biedermeierlichen Zügen im Sinne der religiösen Werke J. J. Schindlers erkennbar.
Werke: Fresken in Grafenwörth, 1791, Zöbing, ca. 1790, Straß, 1820; etc. Ölbilder: Anbetung der Hl. Drei Könige, 1796, Niederösterr. Landesmus., Wien; Himmelfahrt des Hl. Pankraz, 1797, Pfarrkirche, Lengenfeld; Kreuzigung Christi, 1807, Stift Göttweig; 8 Stationsbilder der Leidensgeschichte, 1820, Pfarrkirche, Hadersdorf a. Kamp; Porträts der Bischöfe S. A. v. Hohenwart, 1824, G. J. Crüts v. Creits und Joh. Nep. v. Dankesreither, Stift Melk; HI. Notburga, Pfarrkirche, Etsdorf; Hll. Wolfgang und Sebastian, Pfarrkirche, Furth; etc.
Literatur: Jb. des Kunsthist. Inst. der k. k. Zentral-Komm. 10, 1916, Beibl. S. 120; Bénézit; Thieme–Becker; F. Dworschak–R. Feuchtmüller–K. Garzarolli-Thurnlackh–J. Zykan, Der Maler M. J. Schmidt, 1955, S. 56.
Autor: (R. Feuchtmüller)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 325f.