Nebehay, Gustav

Nebehay Gustav, Kunsthändler. * Wien, 26. 6. 1881; † Marienbad (Mariánské Lázne, Böhmen), 7. 9. 1935.

Sohn eines Gastwirtes aus Wien-Sievering; erlernte in Wien bei Heger und Beyer den Buchhandel. Ging 1900 nach Leipzig, wo er nach kurzer Tätigkeit in der Rossbergschen Buchhandlung die Aufmerksamkeit von H. Boerner erregte und in der Folgezeit in gem. 26jähriger Arbeit mit diesem der Fa. C. G. Boerner zur Weltgeltung auf dem Gebiete alter Graphik verhalf. Viele der größten Auktionen von Graphiken alter Meister fanden dort statt. Ab 1916 wieder in Wien ansässig, gründete N. im Hotel Bristol eine Kunsthandlung. Er förderte junge österr. Künstler, u. a. Boeckl, und war mit G. Klimt (s. d.) und Schiele befreundet. Ab 1928 lebte er in Berlin. Ausgezeichnet durch hervorragenden Geschmack und großen Kunstsinn, wurde N. als Autodidakt ein führender Spezialist auf dem Gebiet der Handzeichnungen alter Meister.


Literatur: Kataloge von N.s Kunsthandlung: Handzeichnungen von G. Klimt, 1918; E. Schiele (Aus dem Nachlaß G. Klimts und K. Mosers), in: Die Zeichnung, H. 1, 1919; Italien. Handzeichnungen des 18. Jh. Mit Vorwort von M. J. Friedländer, ebenda, H. 1, 1919; G. Klimt, ebenda, H. 2, 1919; Dt. Handzeichnungen des 15.–18. Jh. Mit Vorwort von A. Stix, ebenda, H. 2, 1919; Rembrandt und sein Kreis, Vorwort von E. Tietze–Conrat, ebenda, H. 3, 1919; Zeichner italien. Kunst, Vorwort von O. Fischel, ebenda, H. 4, 1919.
Autor: (Ch. M. Nebehay)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 49
geboren in Wien
gestorben in Marienbad

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