Stammte aus einer Lehrerfamilie; nach Stud. an der Orgelschule in Prag (1853/54) und nach der Vervollkommnung (Instrumentation) bei J. F. Kittl (s. d.) wirkte er 1856–61 als Lehrer an einer Klavierschule in Prag. Ab 1861 lebte er in St. Petersburg, zunächst im Dienst des Fürsten Jusupov, ab 1863 als Hilfskapellmeister und seit 1869 als 1. Kapellmeister des Operntheaters. Dieses wurde durch sein künstler. und organisator. Wirken zu einem der besten Opernhäuser Europas. N. setzte sich bes. für russ. Musik ein und leitete u. a. Erstaufführungen von Werken Tschaikowskis, Mussorgskis („Boris Godunow“, 1874) und Rimski-Korsakows; daneben wirkte er auch als Konzertdirigent.
Werke: 4 Symphonien; 2 symphon. Dichtungen; Volkstänze; Kammermusik; Lieder; Chöre; etc. Opern: Nižegorodcy (Die Bürger von Nižnij-Novgorod), 1868; Dubrovski, 1895; etc.
Literatur: M. Postler, Život a dílo E. N. (E. N.s Leben und Werk); Cernušák–Štedron–Novácek; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Frank–Altmann; Riemann; Jew. Enc.; Masaryk; Otto 17, Erg. Bd. IV/1; Prírucní slovník naucný.
Autor: (B. Štedron)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 33f.