Newald, Julius von

Newald Julius von, Jurist und Kommunalpolitiker. * Neutitschein (Nový Jicín, Mähren), 11. 4. 1824; † Wien, 17. 8. 1897.

Bruder des Vorigen; stud. an der Univ. Wien Jus, 1858 Dr. jur. 1855 k. k. Zivil- und Militäragent. 1864 Gemeinderat. N. schloß sich der rechtsliberalen Mittelpartei an und wurde 1868 2. Bürgermeister-Stellvertreter, nach dem Tod Zelinkas (1868) Obmann der Mittelpartei, ab 1869 1. Bürgermeister-Stellvertreter, 1878 wurde er zum Bürgermeister von Wien gewählt, 1881 erfolgte seine Wiederwahl. Im Kompetenzstreit, der nach dem Ringtheaterbrand (1881) ausgebrochen war, wurde er angeklagt, schließlich aber freigesprochen und rehabilitiert. 1882 trat er jedoch von seinem Amt zurück. N. erwarb sich um die Bauordnung, Donauregulierung, den Bau der Hochquellenwasserleitung und um den Neubau des Rathauses große Verdienste. 1874 nob.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 17. 8., RP vom 18. 8. 1897; H. Kretschmer, Dr. J. N., Bürgermeister von Wien, phil. Diss. Wien, 1971; F. Czeike, Wien und seine Bürgermeister, 1974, S. 321 ff.; O. Knauer, Der Wr. Gemeinderat 1861–1962, in: Hdb. der Stadt Wien, Jg. 77, 1962, S. 234; Kosch, Das kath. Deutschland; Biograph. Jb., 1900; Groner; A. Zeiß, Der Prozeß über die Ringtheater-Katastrophe vor dem k. k. Landesgerichte in Wien als Erkenntnisgericht, 1882, S. 168 ff.; P. Vrbovszky, Die Wahlen der Wr. Bürgermeister 1861–78, phil. Diss. Wien, 1968; M. Mayer, Die Bürgermeisterwahlen 1878–1900 im Spiegel der öff. Meinung, phil. Diss. Wien, 1970, S. 36 ff.
Autor: (H. Wohlrab)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 110
geboren in Neutitschein
gestorben in Wien

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