Vater des Vorigen, Schwiegervater der Schriftstellerin und Sozialarbeiterin Anna N. (s. d.); stammte aus ärmlichen Verhältnissen; stud. Geschichte, Mathematik und Physik an der Univ. Wien (1871 Dr. phil.), dann an der Univ. Tübingen (1880 Dr. rer. pol.). N. war zuerst Lehrer im Wr. kaufmänn. Ver. und habil., sich 1881 für Nationalökonomie an der Techn. Hochschule in Wien. 1889 ao., 1894 o.Prof. der Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Als Vertreter der jüngeren hist. Schule befaßte sich N. bes. mit eth. Problemen der Wirtschaftspolitik (wie z. B. „Adam Smith im Lichte heutiger Staats- und Sozialauffassung“, „Eigentum und Gerechtigkeit“, „Das Sittliche in der Volkswirtschaft“, „Moral und Politik“), die ebenso wie sein Streben nach einer Reform der damaligen Zustände in zahlreichen Vorträgen und Schriften ihren Niederschlag fanden.
Werke: Volkswirtschaftliche und sozialphilosoph. Essays, 1880; Die Fundamente der Volkswirtschaftslehre. Kritik und Neugestaltung, 1894; Gemeinverständliche nationalökonom. Vorträge, hrsg. von E. Q. v. Lippmann, 1902; Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 1885, 4. Aufl.: Elemente der Volkswirtschaftslehre, 1903; etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 11. 3. und 6. 4. 1901; Gedenkrede, in: W. N. Gemeinverständliche nationalökonom. Vorträge, 1902; W. Kosch, Biograph. Staatshdb., Bd. 2, 1963; Biograph. Jb., 1904; Die k. k. Techn. Hochschule in Wien 1815–1915, hrsg. von J. Neuwirth, s. Reg.; 100 Jahre Hochschule für Bodenkultur in Wien 1872–1972, Bd. 1, 1972, S. 80, 247.
Autor: (K. Ehrendorfer)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 103