Stammte aus ärmlichen Verhältnissen; war wirtschaftlich sehr tüchtig und erwarb ein großes Vermögen. 1870 wurde er zum Bürgermeister von Trient gewählt. Er schlug für jene Zeit radikale Reformen vor, weshalb er 1873 am Widerstand der Adelspartei scheiterte. 1887, als sich die Stadt in einer totalen finanziellen, agrar. und industriellen Krise befand, wurde er wieder Bürgermeister. Er ließ die Stadtmauern niederreißen, neue Wohnviertel und städt. Gärten errichten und intensivierte die Tätigkeit von privaten und öff. Institutionen. 1890 unterzeichnete er die Verträge für einen Schulbau, der 2000 Schüler der Volks- und Bürgerschule aufnehmen sollte. Seiner Initiative war auch die Einführung der Elektrizität durch Ausbeutung der Wasserkräfte der Fersina zu danken. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister war er unablässig bemüht, die Stadt den Bedürfnissen entsprechend zu vergrößern und zu modernisieren.
Literatur: Tiroler Stimmen vom 30. 5. 1873; L’Alto Adige vom 16./17.–22./23. 1. 1895, 26./27. 7. 1899 und 20./21. 6. 1905; L’Illustrazione Italiana vom 27. 1. 1895; Almanacco italiano, 1896, S. 376; Vita trentina 7, 1909, S. 301; Alla Società pro patria nell’occasione del suo terzo congresso generale, 1890, S. 43 ff.
Autor: (G. Sebesta)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 259