Stud. kath. Theol. (1898 Priesterweihe) und war Kaplan in Wolfsberg und Klagenfurt. Er schloß sich der christlichsozialen Bewegung in Kärnten an und arbeitete in christlichen Volks- und Arbeiterver., bes. ab 1900. Nach Journalist. Praxis in Wien, Graz und Deutschland wurde P. 1911 Chefred. des „Kärntner Tagblatts“, das er aus einer finanziellen Krise herausführen und zu einem respektablen Organ der Kärntner Christlichsozialen machen konnte. P. war 1918–21 Mitgl. und Vizepräs. der Kärntner Provisor. Landesversmlg. sowie Mitgl. der Konstituierenden Nationalversmlg. (1918–1921) und ab 1920 des Nationalrates. 1919/20 setzte er sich mit seinem Bl. und in vielen öff. Reden für die Einheit Kärntens ein. 1931 wurde er zum Obmann der Kärntner christlichsozialen Partei gewählt. Nach der Geschäftsordnungskrise des Parlaments vom März 1933 trat P. durch seinen persönlichen Einfluß auf Dollfuß (s. d.) und durch eine große Pressekampagne in seiner Ztg. für die endgültige Ausschaltung des Nationalrats und einen autoritären Regierungskurs ein. Im Dezember 1933 legte er in Befolgung eines Beschlusses der österr. Bischofskonferenz seine polit. Ämter zurück, behielt aber seine Stellung als Chefred. des „Kärntner Tagblatts“ bei. 1936 wurde er als einer ihrer Vizepräs. und zugleich als Vertreter der Länderpresse in die Österr. Pressekammer berufen. 1938–40 war P., ein prominenter Gegner des Nationalsozialismus, in Haft. Anschließend wurde er bis Kriegsende in Altötting konfiniert. Im Oktober 1945 kehrte P. wieder nach Kärnten zurück und beschäftigte sich in den letzten Lebensjahren vorwiegend mit innerkirchlichen Fragen.
Werke: Aus der Geschichte der christlichsozialen Partei Kärntens, 1931; etc.
Literatur: Die Presse, Volksztg. (Klagenfurt) und Das Kleine Volksbl. vom 22. 12. 1948; F. Freund, Der Österr. Nationalrat. Ein biograph.-statist. Hdb. 1920–22, 1920; Knauer; P. Malina, Monsignore M. P., 1965, Manuskript, Inst. für Zeitgeschichte, Univ. Wien.
Autor: (F. Loidl–P. Malina)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 353