Stud. ab 1898 an der Techn. Hochschule in München bei Tiersch und Hocheder und war 1903–08 in Weimarer und Innsbrucker Baubüros tätig. 1909 wurde er Lehrer an der Staatsbaugewerbeschule in Innsbruck und beteiligte sich bis 1915 an zahlreichen Projekten und Wettbewerben, wobei er viele Preise erzielte: 1911 für das Projekt eines Sanatoriums in Brixen den 2. Preis und die Ausführung, 1913 für den Entwurf für das Dt. Kasino in Prag den 1. Preis. P. baute Schulen, Gasthöfe und Wohnhäuser in Innsbruck und im übrigen Tirol. 1915–17 lehrte er als Prof. an der Staatsgewerbeschule in Graz. 1917 wurde er an die Dt. Techn. Hochschule nach Prag berufen und reorganisierte als Dekan der Architekturabt. (1924/25 und 1933/34) deren Lehrplan, 1925/26 Rektor. Er beteiligte sich auch in Böhmen erfolgreich an vielen Wettbewerben, baute Schulen, Theater, Kur- und Wohnhäuser und Ind.Anlagen und war bei Stadtplanungen und als Preisrichter bei Wettbewerben tätig. P. war mit seinen Arbeiten anfangs dem bodenständigen Bauen verbunden, später wandelte sich sein Stil unter dem Einfluß techn. und industrieller Aufgaben zu sachlicher und zweckbedingter Form. P. war Mitgl. der Wr. Bauhütte, des Kuratoriums der Modernen Galerie in Prag, korr. Mitgl. der Dt. Akad. des Städtebaus in Berlin und o. Mitgl. der Dt. Ges. der Wiss. und Künste in der Tschechoslowak. Republik.
Werke: Volksschulgebäude, 1913, Klausen, Sanatorium, 1914, Brixen, beide Südtirol; Gasthof zum Goldenen Löwen, 1913, Zirl, Tirol; Wasserkraftwerk, 1921–24 (1970 von einem Stausee überflutet), Lametitz a. d. Eger, Kurhaus Johannishof, 1924–28, Johannisbad, Kurtheater, 1926–30, Franzensbad, Realgymn., 1929, Komotau, Bergmannssiedlung, Priesten, alle Böhmen; etc.
Literatur: Bohemia vom 26. 2., Innsbrucker Nachr. vom 3. 3. 1937; Sudetendt. Jb., 1938, S. 417; Toman; Thieme–Becker; Katalog der Ausst. zeitgenöss. Kultur in der Tschechoslowakei, 1928; Katalog der Sudetendt. Kunstausst. in Nürnberg, 1931; A. Birk, Die Dt. Techn. Hochschule in Prag 1806–1931, 1931, S. 109.
Autor: (J. Butzke)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 376f.