Sohn eines Lehrers; stud. am Priesterseminar in Przemysl (1867 Priesterweihe), dann weiter an der Univ. Wien, 1870 Dr. theol. Nach seiner Rückkehr nach Lemberg wurde er Präfekt am griech.-kath. Seminar, Adjunkt an der theolog. Fak. und Religionslehrer an der Schule der armen. Benediktinerinnen (1870–72). 1872 wurde P. Supplent des Prof. der Pastoraltheol. und Stud.Präfekt am griech.-kath. Seminar in Przemysl. 1874 wurde er Rektor des griech.-kath. Seminars und Pfarrer bei St. Barbara in Wien. Er vermochte die Pfarre zu einem im österr. Geist geführten intellektuellen Zentrum auszubauen und war Gründer des ukrain. Studentenver. Sitsch. Ehrendomherr von Przemysl. 1885 wurde er zum ersten griech.-kath. Bischof von Stanislau ernannt und erwarb sich große Verdienste um die Organisation dieser neuen Diözese. 1891 wurde er Bischof von Przemysl. P., der erste bedeutende Historiograph der kath. Ukrainer, veröff. auch Hdbb. für den Religionsunterricht und war Mitarbeiter bei Wetzer-Weltes Kirchenlex. und bei „Ruski Syon“.
Werke: Pastyrskoje Bohoslovije (Pastoraltheol.), 2 Bde., 1876–78, Neuaufl. 1885; Geschichte der Union der ruthen. Kirche mit Rom . . ., 2 Bde., 1878–80, Neuaufl. 1968; Rosprava o duchovnôm urjadovôm stylju . . . (Abhh. über den kirchlichen Amtsstil . . .), 1878; etc.
Literatur: Przeglad Koscielny, 1887, S. 50; Podreczna Enc. Koscielna, Bd. 31/32, 1913; Enc. Catt.; S. Matkowskvj, Try synodalny archijerei . . . (3 Synodalbischöfe . . .), 1932, S. 31 ff.; E. Sauer, Die polit. Aspekte der österr. Bischofsernennungen 1867–1903, 1968, S. 177; W. M. Plöchl, St. Barbara zu Wien, Bd. 1, in: Kirche und Recht 13, 1975, s. Reg.; I. Petrylo, Džerela i bibliohrafija istoriji ukrainskoji cerkvy (Quellen und Bibliographie der Geschichte zur ukrain. Kirche), 1975.
Autor: (W. M. Plöchl–M. Rechowicz)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 35, 1978), S. 398