Vater des Folgenden; stud. an den Univ. Prag und Wien (1835–41) Med., 1842 Dr. med. 1848 bemühte er sich um die Gründung einer liberalen Volkspartei, mußte deshalb fliehen, wurde jedoch noch im selben Jahr Mitgl. des Reichstages von Kremsier (Kromeríž) und wohnte auch Sitzungen des Frankfurter Parlamentes bei. 1861–64 war er Mitgl. des Reichsrates und des Tiroler Landtages, wo er für die Gleichberechtigung der Religionen in Tirol eintrat. Er setzte sich auch bes. für die Wiedererrichtung der Innsbrucker medizin. Fak. ein. Ab 1854 als Amateurphotograph tätig, empfand er die herkömmlichen Naßplatten für seine Landschafts- und Porträtaufnahmen ungeeignet und bemühte sich daher in Zusammenarbeit mit dem Innsbrucker Chemiker Hlasiwetz (s. d.) um die Entwicklung einer handlichen Trockenplatte. 1866/67 gelangen ihm erstmalig Aufnahmen mit der neuen Emulsion. Damit würde ihm bei der Herstellung einer Trockenplatte vor W. H. Harrison (1868) und R. L. Maddox (1871) die Priorität zukommen, die Forschung konnte jedoch bisher keine techn. Einzelheiten nachweisen. 1869 erhielt P. auf der Photoausst. in Hamburg für die von ihm vorgelegten Bilder und Trockenplatten eine Silberne Medaille. Später trat er die Erfindung an die Münchner Fa. Hanfstaengl ab.
Literatur: Tiroler Stimmen vom 18. 6. 1861; N. Fr. Pr. vom 23. 6. 1905; H. Hochenegg, Tiroler Ärzte und Pharmazeuten als Künstler und Schriftsteller, Forscher und Volksvertreter, in: Tiroler Heimat 40, 1976; E. Attlmayr, Tiroler Pioniere der Technik (= Tiroler Wirtschaftsstud. 23), 1968, S. 64 f.
Autor: (A. Durstmüller)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 41