Pfeiffer, Josef Anton

Pfeiffer Josef Anton, Schulmann, Organist und Komponist. * Neuhofen a. d. Ybbs (NÖ), 15. 4. 1776; † Seitenstetten (NÖ), 14. 8. 1859.

Stammte aus einer Schulmeister- und Organistenfamilie; sein Onkel, Franz Josef P. († 1802 ?), war Organist in Maria Taferl und ein sehr fruchtbarer Komponist kirchlicher Gebrauchsmusik, sein Bruder Anton P. (P. Pius) war zeitweise Regenschori im Stift Seitenstetten. 1795 wurde P. Schulgehilfe, 1804 in Seitenstetten Lehrer und Stiftsorganist, 1822 Dir. der Hauptschule. Er begann früh zu komponieren, wobei er Albrechtsberger als Vorbild betrachtete. Seine große Symphonie in B-Dur wurde 1835 bei einem Komponistenwettbewerb in Wien als zu konservativ abgelehnt. Versuche, seine Werke in Druck zu geben, hatten wenig Erfolg. Sein hohes fachliches Können blieb aber unbestritten. So nahmen Mittermayr, später Stiftsorganist von Kremsmünster, und Seiberl, Bruckners (s. d.) Nachfolger in St. Florian, bei ihm Unterricht im Gen.Baß. Aufführungen seiner Werke sind für Seitenstetten (bis etwa 1875, seine Messe in D-Dur wurde 73mal aufgeführt), Kremsmünster, Sonntagberg und Linz (Alter Dom) nachweisbar.


Werke: Orgel-Fantasien, 4 He., 1838; Offertorium. Manuskripte: Erg. zu W. A. Mozart, Messe in c-moll, 1856; 10 Messen; Requiem; Libera; 5 Gradualien; 2 Offertorien; Paternoster; 2 Veni Sancte spiritus; 4 Fronleichnamsantiphonen; 2 Vespern; 3 Psalmen; Choral; 4 Salve Regina; Ave Regina; 2 Ave Maria; 6 dt. geistliche Lieder; dt. Oratorium (Fragment); Duetto con coro; Gelegenheitskantate; Symphonie, 1835; 12 Präludien und Versetten für Orgel, 1840.
Literatur: R. Schaal, Die Autographen der Wr. Musiksmlg. von A. Fuchs, in: Haydn-Jb. 6, 1969, S. 134; Eitner; Wurzbach (s. unter P. Karl Hermann); A. Kellner, Musikgeschichte des Stiftes Kremsmünster, 1956, S. 588, 625, 680, 690, 702 f.; J. Haider, Die Geschichte des Theaterwesens im Benediktinerstift Seitenstetten in Barock und Aufklärung (= Theatergeschichte Österr. 4/1), 1973, s. Reg.; A. Göllerich–M. Auer, A. Bruckner, Bd. 2/1 (= Dt. Musikbücherei 37/1), Nachdruck 1974, S. 97 f., 238; Stiftsarchive Seitenstetten, NÖ, Kremsmünster, St. Florian, beide OÖ, Diözesanarchiv St. Pölten, Archiv der Wallfahrtskirche Sonntagberg, beide NÖ.
Autor: (B. Wagner)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 36, 1979), S. 32f.
geboren in Neuhofen an der Ybbs
gestorben in Seitenstetten Markt

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