Sohn eines Richters, Vater des Folgenden; stud. 1831–35 an der Univ. Wien Jus, 1837 Dr. jur. an der Univ. Innsbruck. Zunächst am Salzburger Fiskalamt angestellt, kam er 1841 zur Kammerprokuratur in Linz. 1846 wurde er Advokat in St. Pölten, 1848 Auditor der Nationalgarde und in das Frankfurter Parlament berufen. 1849 kehrte er enttäuscht zurück und wurde Advokat in Salzburg, 1858 Gemeinderat, 1867 Landtagsabg. 1868 legte er das Landtagsmandat zurück, 1870 wurde er Vorstand der Salzburger Advokatenkammer. P. regte bereits 1851 die Gründung eines hist. Ver. in Salzburg an und gehörte ab 1858 zum Gründungsausschuß der Ges. für Salzburger Landeskde. 1861 wurde er zum Vorstand-Stellvertreter gewählt und leitete die Ges. 1874–84 als Vorstand (1884 Ehrenmitgl.). Problemat. bleibt P.s wiss. Werk. Als begeisterter Nationalliberaler setzte er sich mit ganzer Kraft für die heute zu Recht völlig vergessene Theorie ein, daß die „Deutschen“, wie er die Bayern der vorröm. Zeit nannte, an Stelle der Kelten die Urbevölkerung in den Alpen gewesen seien.
Werke: Dt. Sprachschatz in der Geschichte und Geographie des Noreichs, 1856; Die altdt. Schriftsprache, 1860; Der vorchristliche Sonnendienst im dt. Südosten, in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 20, 1880; Die Markmannen-Baiern-Wanderungen, in: Mitth. der Anthropolog. Ges. in Wien 14, 1884; Zur Namen- und Volkskde. der Alpen, 1890; Altsalzburg, in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 38, 1898; etc.
Literatur: Salzburger Chronik vom 14., Salzburger Ztg. vom 14. und 17. 1. 1899; J. Proelß, Die Veteranen der Paulskirche, in: Die Gartenlaube, 1898, S. 302, 305; Dr. A. P. d. Ae., in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 39, 1899, S. I ff.; H. Wagner, Die ersten 25 Jahre der Ges. für Salzburger Landeskde., ebenda, 118, 1978, S. 199 ff.; M. A. Niegl, Die archäolog. Erforschung der Römerzeit in Österr., in: Denkschriften Wien, phil.-hist. Kl. 141, 1980, S. 233 f.
Autor: (H. Wagner)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 284f.