Zunächst Schüler der Gewerbeschule in Kassel unter Ungewitter, dessen Entwurf für die Wr. Votivkirche 1854 prämiiert wurde. R. stud. ein Jahr an der Akad. der bildenden Künste in Leipzig und kam nach einer Stud.Reise durch Deutschland und Oberitalien 1856 nach Wien, wo er bei L. Förster (s. d.) Verwendung fand. Für dessen „Bauzeitung“ radierte er die Votivkirchenentwürfe von H. Frh. v. Ferstel (s. d.), F. v. Schmidt und V. Statz. 1857 wurde R. als Zeichner in das Atelier Ferstels aufgenommen. In dem vom Niederösterr. Gewerbe-Ver. hrsg. „Gewerbe-Kunstblatt“ wurden im l. Jg. (1859) Entwürfe für Möbel, Öfen und Gebrauchsgegenstände in neugot. Stil von R. vorgestellt. Nach dem Tod Kranners (s. d.) wurde R. 1872 zum Pauführer der Votivkirche ernannt. Er entwickelte sich zu einem Spezialisten für Ausstattung und Einrichtung got. Kirchen und führte die Purifizierung einigerGotteshäuser in NÖ und OÖ durch; hervorzuheben ist seine Tätigkeit im Stift Zwettl. Er war auch auf den Weltausst. von Paris, London und Wien vertreten. Als Prof. und Fachvorstand der Staatsgewerbeschule in Wien hatte R. auf die Ausbildung der Bautechniker Einfluß. Als Konservator der Zentralkomm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale lieferte er Aufnahmen verschiedener Bauten, griff aber bei Restaurierungen im Sinne des Historismus ein.