Sohn eines Lehrers; begann 1844 die philosoph. Jgg. an der Univ. Wien, trat jedoch bereits 1845 wieder aus. R., der schon während der Schulzeit Ged. und Prosa verfaßt hatte, schrieb erstmals 1848 polit. Ged. und Aufsätze für die „Gegenwart“ sowie für den „Politischen Studenten-Courier“ und das „Fremden-Blatt“. Nach schauspieler. Versuchen in Olmütz (Olomouc) wurde er in Wien Theaterkritiker und Journalist beim „Oesterreichischen Courier“ (ab 1850 „Wiener allgemeine Theaterzeitung“) und dem „Österreichischen Volksboten“. Er schrieb in der Folge vor allem Feuilletons und Fortsetzungsromane für die „Morgenpost“, den „Wiener Telegraf“, die „Allgemeine Zeitung“ (Augsburg), die „Deutsche Allgemeine Zeitung“, das „Wiener Wochenblatt“, die „Glocke“, die „Vorstadt-Zeitung“ etc. und war auch Korrespondent auswärtiger Ztg. Ab 1860 gab er als einer der ersten in Wien eine Lokalkorrespondenz heraus, die jedoch das Mißfallen der Behörden erregte und 1866 eingestellt wurde. Versuche als Ztg. Hrsg. und Dramatiker scheiterten ebenfalls. Als Schriftsteller konzentrierte sich R. in der Folge auf den Sensations- und hist. Roman. R. emigrierte 1869 in die USA, kehrte jedoch nach wenigen Monaten zurück und schrieb wieder für verschiedene Bll., wie das „Neue Fremden-Blatt“, das „Illustrirte WienerExtrablatt“, den „Floh“ etc., und machte auch Übers. aus dem Engl. Weniger das schriftsteller. Niveau als vielmehr der Umfang (über 100 Romane und 20 Übers.) kennzeichnen R.s nur zu einem geringen Tl. im Druck erschienenes Œuvre. W. Tausend und Eine Nacht in Wien, 3 Bde., 1854–55; Der schwarze Tod oder: die Völkergeißel von 1712, 1864; etc. Hrsg.: Wr. Punsch, 1867– 68.
Literatur: N. Fr. Pr. (Abendausg), Neues Wr. Tagbl. und Illustrirtes Wr. Extrabl. vom 2., Neuigkeits-Welt-Bl. vom 3. 7. 1894; Brümmer; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Giebisch-Gugitz; Kosch; Kosch, Kath. Deutschland; Nagl-Zeidler-Castle 3, s. Reg.; Wurzbach; H. Heller, Mährens Männer der Gegenwart 5, 1892; F. Wienstein, Lex. der kath. dt. Dichter vom Ausgange des Mittelalters bis zur Gegenwart, 1899; J. Stern – S. Ehrlich, Journalistenund Schriftstellerver. „Concordia“. 1859–1909, 1909, S. 177, 250; Frankstadt, ein Heimatbuch, hrsg. von R. Hasler, (1955), S. 175 f.; Mitt. J. W. König, Donauwörth, BRD.
Autor: (J. Pemsel)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 42, 1985), S. 142