War anfänglich Zauberkünstler, trat jedoch bald als Tänzer und Mimiker auf, um sich dann, zunächst in Turin, ganz der Choreographie zuzuwenden. Seine größten Erfolge feierte R. ab der Mitte der 50er Jahre in Mailand, zunächst am Teatro della Cannobiana, dann am Teatro alla Scala, wobei bes. sein Hauptwerk, „Cleopatra“ (Urauff. 1858 an der Scala), mit der Musik – wie zu fast allen von R.s Balletten – von P. Giorza, nachhaltigen Eindruck hinterließ und in der Folge in zahlreichen Neuproduktionen auf vielen Bühnen Italiens herauskam. 1861/62 in Wien, inszenierte R. am Kärntnertortheater drei seiner künstler. bemerkenswertesten Ballette („Gräfin Egmont“, 1861, „Monte-Christo“ und „Sylphide in Peking“, beide 1862). Der außergewöhnliche Erfolg R.s, des „Modechoreographen“ seiner Zeit, ist darauf zurückzuführen, daß er den richtigen Zeitpunkt zur Wiederbelebung des von Viganò geschaffenen pantomim.-dramat. Stils erkannt hatte.
Werke: (Urauff. Daten): Un Fallo, 1853; Il Giuocatore, 1854; Delia, 1854; Carlo il Guastatore, 1857; Edmondo Dantès, 1858; Il Vampiro, 1860; Velleda, 1864; etc.
Literatur: Wr. Salonbl. vom 7. 1. 1883; F. Reyna, Tre grandi italiani del balletto, in: La Scala, 1958, Novemberh., S. 38 ff.; S. J. Cohen, Virtue (almost) Triumphant!, in: The Dancing Times, 1964, Märzh., S. 299, 301; Enc. dello spetiacolo; Schmidl; F. v. Seyfried, Rückschau in das Theaterleben Wiens . . ., 1864, S. 254; G. C. Bottura, Storia aneddotica documentata del Teatro comunale di Trieste, 1885, S. 370 f., 382, 409, 426 f., 439, 449; J. Stern, Das Hof-Operntheater 1848–98, in: 50 Jahre Hoftheater 1, (1898), S. 102, 104 f.; V. Junk, Hdb. des Tanzes, 1930; Dictionary Cat. of the Dance Collection 8, 1974; F. Hadamowsky, Die Wr. Hoftheater (Staatstheater) 2 ( = Museion, NF, R. 1, 4/2), 1975, s. Reg.; Ballett, hrsg. von M. Pasi, (1980), S. 123 f.; R. Matzinger, Die Geschichte des Balletts der Wr. Hofoper 1869–1918, 1, phil. Diss. Wien, 1982, S. 12 f., 107; O. Schneider, Tanzlex., 1985; Archivio storico comunale, Turin, Italien.
Autor: (E. Fleissner-Moebius)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 43, 1986), S. 273f.