Enkel des Folgenden, Sohn des Marineoff. Maximilian R. v. M. (s. d.); absolv. 1907 das Wr. Theresianum und stud. dann bis 1911 an der Univ. Wien Jus. Während des Ersten Weltkrieges ab November 1914 dem Kriegsmin. zugeteilt, war er (ab 1916 Oblt.) u. a. an der Aufstellung und Organisation der Orientabt. beteiligt und nahm 1917 als Begleiter Erzh. Hubert Salvators und A. Musils (s. d.) an der Orientmission, im Mai 1918 an den Friedensverhh. in Kiew teil. Nach dem Krieg setzte er seine schon vorher begonnene Beamtenlaufbahn in Salzburg und Wien, zuletzt am Bundeskanzleramt, fort. R.s schriftsteller. Karriere, die recht vielversprechend und vielseitig begann – sein künstler. Bogen spannt sich von stimmungsvoller, manchmal schwerer, fast sperriger, jedenfalls sehr eigenwilliger Lyrik bis zu satir.-kom. Wirkungen in Prosa und Drama –, fand durch seinen frühen Tod ein abruptes Ende. Die Hrsg. und wohl auch künstler. Formung des militär. Memoirenwerks seines Vaters und seines Onkels, Friedrich R. v. M., sind ebenso verdienstvoll wie R.s Übertragungen aus dem Mittelhochdt., die er gem. mit seinem Freund B. Paumgartner (s. unter Paumgartner J.) edierte.
Werke: Versonnene Landschaft, 1914 (Ged.); Das Kaiserreich Guyana, 1923 (Komödie); Sepp Höltzl aus den Alpen ( = Die lustigen Bücher 3), 1924; Beitrr. für Z. und Ztg., wie Die Muskete und Neues Wr.Tagbl.; etc. Hrsg.: Als Venedig noch österr. war. Erinnerungen zweier Off. ( = Memoirenbibl., Ser. 5, 3), (1913); Das Taghorn. Dichtungen und Melodien des bayr.-österr. Minnesangs, gem. mit B. Paumgartner, 3 Bde., (1922).
Literatur: N. Fr. Pr. und Neues Wr.Tagbl. vom 12. Wr. Ztg. und Neues Wr. Journal vom 13. 1. 1926; Neue Illustrierte Wochenschau vom 18. 3. 1962; C. de Baillou, A. v. R., in: Modern Austrian Literature 6, 1973, n. 1/2, S. 72 ff.; Giebisch-Gugitz; Kosch; Kosch, Theaterlex.; I. Donner, Das Feuilleton des „Neuen Wiener Tagblattes“ zwischen den beiden Weltkriegen, phil. Diss. Wien, 1951, S. 136; B. Paumgartner, Erinnerungen, (1969), S. 37; KA und UA, beide Wien.
Autor: (E. Lebensaft)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 292f.