Stud. ab 1820 Jus am ref. Kollegium in Neumarkt (Tîrgu Mures) und war zugleich Kanzlist an der kgl. Gerichtstafel. In der Folge war er beim siebenbürg. Gubernium in Klausenburg/Cluj-Napoca (1823/1824, 1834–45) und bei der siebenbürg. Hofkanzlei in Wien (1832–34) tätig, zuletzt als w. Gubernialsekretär. 1846 wurde er zum Gf. (Komes) der Sächs. Nationsuniv., zugleich zum Gubernialrat und zum Hermannstädter Königsrichter bestellt. Während der Revolution von 1848/49 widersetzte er sich der Union Siebenbürgens mit Ungarn und wollte den Königsboden als „Markgrafschaft Sachsenland“ unmittelbar der Krone unterstellen. S. förderte die Bildung kaisertreuer sächs. Streitkräfte (Bürgerwehr, Feldjägerbaon.) und die vorsichtige Durchführung von Reformen, so die Gewährung der nationalen Gleichberechtigung für die auf Königsboden lebenden Rumänen. 1852 wurde S. Rat am Obersten Gerichts- und Kassationshof in Wien; nach Erlaß des Februarpatents wurde er 1861 mit der Wiederherstellung der Nationsuniv. beauftragt, jedoch schon im November nach Wien abberufen und zum HR der siebenbürg. Hofkanzlei ernannt. 1863 i. R. 1854 Frh.
Literatur: ADB; Révai; Wurzbach; E. v. Friedenfels, J. Bedeus v. Scharberg 1–2, 1876–77, s. Reg.; Geschichte der Siebenbürger Sachsen . . ., hrsg. von F. Teutsch, 4, 1926, S. 355ff.; C. Göllner, Die Siebenbürger Sachsen in den Revolutionsjahren 1848/49 ( = Bibl. historica Romaniae 18), 1967, S. 69, 76 f., 172, 197; Flugbll. und Flugschriften zur ung. Revolution von 1848/49, hrsg. von K. Nehring (= Veröff. des Finn.-Ugr. Seminars an der Univ. München, Ser. C, 7), 1977, S. 9f., 17ff.
Autor: (K. G. Gündisch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 392