Sohn eines Privatbeamten; stud. 1865/66 am Polytechn. Inst. (techn. Abt.) in Wien und an der Bergakad. in Schemnitz (Banská Štiavnica), 1870/71 war er im Dienst bei der Innerberger Hauptgewerkschaft in Wien, ab 1872 als Bergverwalter bei der Liebegottes-Steinkohlengewerkschaft in Zbeschau (Zbýšov, Mähren). Ab 1886 war S. als behördlich autorisierter Bergbauing. in der Schlagwetterkomm. für das Rossitz-Oslawaner (Rosice-Oslawany) Gebiet tätig und erstattete in dieser Eigenschaft wertvolle Berr. über die Grubengasführung in den Flözen dieses Reviers und über die Wetterführung der Gruben. 1890 wurde S. auf den neu geschaffenen Posten eines behördlich autorisierten Berging, im Bereich der Berghauptmannschaft Wien berufen. Zur Unterstützung der Inspektionstätigkeit der Revierbergämter wurde S. 1896 als erster in dieser Funktion für den Bereich der Berghauptmannschaft Wien eingesetzt. 1910 i. R. und HR. Ab 1894 war er auch Mitgl. eines Spezialkomitees zur Untersuchung von Schlagwetterfragen, für das er jährlich über „Fortschritte im Rettungswesen“ berichtete. S. machte sich bes. um die Sicherheitsvorkehrungen und um das Rettungswesen in den Kohlenbergbauen verdient; durch seine Tätigkeit in der Berginspektion trug er maßgeblich zur Senkung der Betriebsunfälle beim Bergbau bei.
Werke: Die Betriebsunfälle beim Bergbau im Amtsbez. der k.k. Berghauptmannschaft Wien . . . 1896–1900, in: Oesterr. Z. für Berg- und Hüttenwesen 49, 1901; Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen im Ostrau-Karwiner Reviere, ebenda, 51, 1903; etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 24. 5. 1911 (Abendausg.); J. Gattnar, K.k. HR i. R. J. S., in: Mitt. der Geolog. Ges. in Wien 4, 1911, S. 324; A. Fric, K.k. HR J. S. †, in: Österr. Z. für Berg- und Hüttenwesen 59, 1911, S. 578 f.; HR S. gest., in: Montanist. Rundschau 3, 1911, S. 528.
Autor: (L. Jontes)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 441