Sohn eines Eisenbahnbeamten; stud. 1838–44 Med. an der Univ. Prag, 1844 Dr. med., Dr. chir. und Mag. obstet. Nach einer Stud. Reise wurde er Arzt an der gynäkolog. Abt. (1845 Dir.) des Allg. Krankenhauses in Prag, 1848 Habil. für Geburtshilfe, 1850 o. Prof. der Geburtshilfe an der Univ. Würzburg, Vorstand der gynäkolog. Klinik und der 1856 nach seinen Plänen erbauten Entbindungsanstalt und der Hebammenschule. 1887 krankheitshalber i. R. S. ist die Verbesserung gynäkolog. Untersuchungsmethoden zu danken. Auch die operative Technik erfuhr durch ihn manche Bereicherung. Bei der Beurteilung von Semmelweis’ fundamentalen Erkenntnissen der Ursachen des Kindbettfiebers versagte er jedoch. Mitgl. Zahlreicher gel. Ges., Ehrenbürger von Würzburg (1858) und Franzensbad/Františkovy Lázne (1864); 1863 wurde er in den bayer. Adelsstand erhoben.
Werke: Lehrbuch der Geburtshülfe, 3 Bde., 1849–52, 4. Aufl. 1867; Compendium der Geburtshilfe, 1854. 2. Aufl. 1861; Die Krankheiten der weiblichen Brüste und Harnwerkzeuge, so wie die dem Weibe eigenthümlichen Nerven- und Geisteskrankheiten ( = Klin. Vorträge über specielle Pathol. und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes 3), 1855; Lehrbuch der Krankheiten der weiblichen Sexualorgane, 1856, 5. Aufl. 1875, auch französ. und engl.; Die chron. Metritis, 1863; etc. Hrsg.: Beitrr. zur Geburtskde. und Gynäkol. 1 ff., 1854 ff., Mithrsg.: Verhh. der physikal.-medizin. Ges. in Würzburg, 1850 ff.
Literatur: Archiv für patholog. Anatomie und Physiol. und für klin. Mal. 127. 1892, S. 528; ADB 53; Hirsch; Kosch, Kath. Deutschland; Pagel; Wurzbach; Die offenen Briefe an prof. der Geburtshilfe con Dr. I. Ph. Semmelweis . . ., neuhrsg. von J. Grosse, 1899. S. X ff.; I. Fischer, Geschichte der Geburtshilfe in Wien, 1909, S. . 302 ff.; Ch. Hartmann, Das Lehen und Wirken des Würzburger Frauenarztes F. W. S. v. L., 1938 (mit Werksverzeichnis); L. Schönbauer, Das medizin. Wien, 2. Aufl. 1947. s. Reg.; W. Koerting, Die Dt. Univ. in Prag. Die letzten 100 Jahre ihrer Medizin. Fak. ( = Schriftenr. der Bayer. Landesärztekammer 1l), 1968, s. Reg.
Autor: (M. Jantsch)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 12f.