Sohn eines Webers; S.s Zeichentalent wurde von Fendi
(s. d.) auf einer Schlesienreise entdeckt, worauf S. in Wien dessen Schüler und von diesem auch in die Familie aufgenommen wurde. S. stud. 1827–32 an der Wr. Akad. der bildenden Künste bei A. F. Schaller (s. d.) und war zudem ab 1828 Mitarbeiter Fendis als Zeichner und Kupferstecher am Münz- und Antikenkabinett; 1842, nach Fendis Tod, übernahm S. dessen Stellung. 1856 wurde er zur Aufsicht über die Smlg. in Schloß Ambras (Innsbruck) bestellt. Von Fendi stark in Stil und Motivik beeinflußt, schuf S. zahlreiche Genrebilder, häufig mit Familienszenen des Soldatenstandes. An die lebhafte, lockere Malweise seines Lehrers und Freundes Fendi kommt er nur in wenigen Aquarellen heran. Nach 1842 widmete sich S. fast ausschließlich seiner Stechertätigkeit, wobei er Reproduktionen für zahlreiche große Publ. lieferte, so u. a. für J. v. Bergmanns (s. d.) „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Oesterreichischen Kaiserstaates, vom 16. bis zum 19. Jahrhundert“, 2 Bde., 1844– 57.
Werke: Bildnisminiaturen; Interieurdarstellungen; Landschaftsbilder aus NÖ; Genrebilder; Stichreproduktionen; Kopien nach Fendi; usw.
Literatur: ADB; Bénézit; Fuchs, 19. Jh.; Fuchs, Erg.Bd.; Lhotsky 2, s. Reg.; Thieme-Becker; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/2, 1898; B. Grimschitz, Altwr.Malerei, 1961, S. 22f.; W. Koschatzky, Österr. Aquarellmalerei 1750–1900, (1987), s. Reg.; G. Frodl, Wr. Malerei der Biedermeierzeit, (1987), s. Reg.
Autor: (S. Kehl-Baierle)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 144