Schmerber, Hugo
Nach Besuch des Gymn. und der Handelsschule in Linz legte S. als Externist 1896 die Maturitätsprüfung für Gymn. an der Handelsakad. in Prag ab. 1896–99 stud. er Geschichte und Kunstgeschichte an der dt. Univ. in Prag (1899 Dr. phil.), daneben wirkte er ab 1898 als Prof. an der Dt. Handelsakad.; 1902 wurde S. Priv.Doz. für Kunstgeschichte und Lehrer für Buchhaltung an der dt. Techn. Hochschule, 1909 ao. Prof., 1919 o. Prof. für Handelswiss. An der Dt. Univ. in Prag war S. ab 1904 als Priv.Doz. für mittelalterliche und neuere Kunstgeschichte tätig. Neben seinem Lehrberuf widmete er sich der wiss. publizist. Tätigkeit auf dem Gebiet der Kunst- und Architekturgeschichte. Seit 1903 gehörte S. dem Ver. für Geschichte der Deutschen in Böhmen an, 1907 übernahm er die Schriftleitung für die Artikel über die böhm. Künstler im Lexikon von Thieme-Becker. S.s Bedeutung liegt v. a. in der ausführlichen Bearb. der Geschichte der Baumeisterfamilie Dintzenhofer. Ebenso verdient ein Werk über die Prager Baukunst um 1780 große Beachtung.
Werke: Beitrr. zur Geschichte der Dintzenhofer ( = Forschungen zur Kunstgeschichte Böhmens 4), 1900; Stud. über das Dt. Schloß und Bürgerhaus im 17. und 18. Jh. ( = Stud. zur Dt. Kunstgeschichte 35), 1902; Die Baumeister Ch. und K. I. Dintzenhofer ( = Smlg. gemeinnütziger Vorträge 292), 1903; Die Schlange des Paradieses ( = Zur Kunstgeschichte des Auslandes 31), 1905; Betrachtungen über die italien. Malerei im 17. Jh. ( = ebenda, 42), 1906; Prager Baukunst um 1780 ( = Stud. zur dt. Kunstgeschichte 163), 1913; Grundlinien zu einer Handelskde., in: Dt. Handelsschul-Lehrer-Ztg. 9, o. J.; Beitrr. für Thieme-Becker; usw.
Literatur: Prager Tagbl. vom 10. 1. 1924; K. Kühn, in: Mitt. des Ver. für Geschichte der Deutschen in Böhmen 62, 1924, S. 140ff.; V. Nanková, in: Architektura CSR 48, 1989, S. 2; Masaryk; Otto, Erg. Bd. V/2; Die k. k. Dt. Techn. Hochschule in Prag 1806–1906. FS . . ., red. von F. Stark u. a., 1906, S. 390f.; A. Birk, Die Dt. Techn. Hochschule in Prag 1806–1931, 1931, S. 90; Disertace pražské univ. 1882–1945, 2, 1965, S. 14; UA Praha, Tschechoslowakei.
Autor: (V. Nanková)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 233f.