Stud. 1884/85 am Polytechnikum in München, 1885–89 Jus an der Univ. Budapest, 1892 Dr. jur. Nach Ablegung der Advokatenprüfung (1893) in Neumarkt (Tîrgu Mures) eröffnete er in Kronstadt eine Anwaltskanzlei und begann sich in mehreren siebenbürg. Ver. zu engagieren, wobei er eine ungarnfreundliche Linie vertrat. Ab 1895 verantwortlicher Red. des neugegründeten Kronstädter Tagblatts – das als Gegengewicht zur stark sächs.-autonomist. Kronstädter Ztg. wirken sollte –, trat S. im selben Jahr als Lt. i. d. Res. von der Gemeinsamen Armee zur Honved-Armee über. Noch 1895 als Liberaler zum Abg. des Bez. Weidenbach/Vidombák (Ghimbav) gewählt, bemühte er sich 1897 gegen das Magyarisierungsgesetz um die Beibehaltung der dt. Ortsnamen und verließ aus Protest die Liberale Partei. 1903 bis zu ihrer Auflösung 1906 wieder deren Mitgl., schloß er sich hernach der 1905 gegründeten Arbeitspartei an. 1907 trat S. gegen Magyarisierungsbestrebungen im Schulwesen („Lex Apponyi“) auf. Als dem ung. Staat gegenüber loyal gesinnter siebenbürg.-sächs. Politiker bekämpfte S. jedoch stets auch radikal autonomist. Forderungen seiner Landsleute.
Literatur: Pester Lloyd vom 10. 4. 1917 (Abendausg.); Das geistige Ungarn; Szinnyei; Trausch; Die Siebenbürger Sachsen in den Jahren 1848–1918, red. von C. Göllner ( = Siebenbürg. Archiv 22), 1988. S. 200, 212; UA Budapest, Ungarn.
Autor: (Z. Fallenbüchl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 282