Vater des Industriellen Rudolf Viktor S. d. Ä. (s. unten), Großvater von Oskar S. (s. d.) sowie von Rudolf Viktor S. d. J. (s. unter Oskar S.). Nach der Lehrzeit ging S. nach Biala, wo er sich 1850 selbständig machte. 1855 gründete er einen Betrieb zur Erzeugung von Abgüssen aus Buntmetall für Maschinenfabriken und die Textilind. Nach Einführung der Dampfkraft spezialisierte er die Gießerei auf die Herstellung von Rohrleitungs-Armaturen und Absperrschiebern. Er schuf damit die Grundlage für die seinem einzigen Sohn, Rudolf Viktor, 1897/98 übergebene Fabrik, die sich auf die Erzeugung von in der Maschinenind. gefragten Spezialventilen verlegte. Bei seinem Tod zählte die Fabrik mehr als 100 Beschäftigte. Rudolf Viktor S. d. Ä. (geb. Biala, 4. 9. 1857; gest. ebenda, 5. 8. 1942) war nach der Ausbildung um 1880 im väterlichen Unternehmen, das er 1897/1898 als handelsgerichtlich eingetragene Fa. Rudolf Schmidt, Armaturenfabrik in Biala übernahm, mit dem noch heute in der Nachf.Fa. in Villach verwendeten Firmenzeichen R S B. Mit hochrangigen Fachkräften entwickelte er Hochdruckventile auch mit bes. Steuerungen für Gase und neutrale Flüssigkeiten, Armaturen für Dampfmaschinen und Lokomotiven. Um 1920 erbaute er eine Eisengießerei für die Herstellung von Graugußarmaturen bis zu lichten Weiten von 600 mm, Hydranten, Auslaufbrunnen, Saugkörbe und ähnliches. Bei einem Ausstoß bis zu jährlich 1.000 Tonnen Armaturen und Handelsguß wurden mehr als 350 Betriebsangehörige beschäftigt. S. war auch Stadtrat von Biala.
Literatur: (auch für Rudolf Viktor S. d. Ä.): Ostschles. Dt. Ztg. vom 17. 12. 1906; E. Hanslik, Biala, eine dt. Stadt in Galizien, 1909, S. 193f.; W. Kuhn, Geschichte der dt. Sprachinsel Bielitz (Schlesien) ( = Quellen und Darstellungen zur schles. Geschichte 21), 1981, s. Reg.; Mitt. M. Schmidt, Wien.
Autor: (E. Marschner)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 283