Sohn des Historikers und Publizisten Henryk Leopold S. (s. d.). Stud. einige Zeit in Paris und besuchte in der Folge die Techn. Hochschule in Lemberg, wandte sich dann aber der Journalistik und dem Theater zu: Ab 1885 war er Red. und Mitinhaber des „Kuryer Lwowski“, ab 1887 bis zu seinem Tod Mitred. des „Dziennik Polski“. Einige Jahre war er auch Berater im Landesrat. S., dessen Theaterrezensionen sein Wissen um Dramaturgie zeigen, war 1890–94 Dir. des (poln.) Skarbekschen Theaters. Ungeachtet beträchtl. Schwierigkeiten und Hindernisse, darunter auch eines schwerwiegenden Konflikts mit den Schauspielern und Sängern, gelang es S., dieses Theater vor dem Abstieg zu bewahren. So verstärkte er u. a. Ensemble und Personal und hob die Qualität des Spielplans auf europ. Niveau. 1892 war er im Rahmen der Theaterausst. als Leiter der poln. Vorstellungen in Wien. Nach seinem Rücktritt als Theaterdir. widmete er sichseiner redaktionellen Tätigkeit und der Druckerei des „Dziennik Polski“. S. verf. auch einige Dramen, die mit Erfolg aufgef. wurden.
Werke: Dziadzio filut (Der alte Spitzbube), gem. mit W. Wojdalowicz, 1886; Biala golabka (Weiße Taube), 1891; Slów kilka o teatrze (Einige Worte über das Theater), 1899; usw.
Literatur: Gazeta Lwowska vom 6. 4. 1890 und 19. 12. 1907; Neues Wr. Tagbl. (Abendausg.) vom 18., Gazeta Narodowa und Kuryer Lwowski vom 19. 12. 1907; Kat. der Porträt-Smlg.; S. Peplowski, Teatr polski we Lwowie (1881–90), 1891, s. Reg.; Theatergeschichtl. Ausst. der Stadt Wien, 1892, s. Reg.; Slownik biograficzny teatru polskiego 1765–1965, 1973; S. S. Nicieja, Cmentarz Lyczakowski we Lwowie . . . 1786– 1986, 2. Aufl. 1989, s. Reg.
Autor: (D. Kolbin)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 289