Trat nach Absolv. der Militärunterrealschule Eisenstadt sowie der Militäroberrealschule Mähr.-Weißkirchen (Hranice) 1894 in die Techn. Militärakad. ein und wurde 1897 als Lt. zum IR 1 ausgemustert, 1901 Oblt, 1907 Hptm. im Gen.Stab, 1912 Mjr., 1915 Obstlt. 1917 obst., 1923 GM, 1924 Gen. und trat 1925 i. R. Vorerst als Truppenoff, verwendet, besuchte er 1900–02 die Kriegsschule, wirkte ab 1907 im Eisenbahnbüro des Gen.Stabs, kam 1912 als Referent in das Operationsbüro und nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in die Operationsabt, des Armeeoberkmdo., wo er mit schwierigen organisator. Aufgaben und militärpolit. Agenden betraut war. Anläßl. einschneidender personeller Veränderungen im Off.Korps des Armeeoberkmdo. zu Jahresbeginn 1917 wurde S. Gen.Stabschef des Chefs des Ersatzwesens und im Dezember desselben Jahres Gen.Stabschef des 19. Korps bzw. nach dessen Umbenennung der Armeegruppe Albanien und verblieb bis Kriegsende in dieser Stellung. 1919 als Sektionschef und Leiter der Abt. 4 in das Staatsamt bzw. Bundesmin. für Heerwesen übernommen, führte er ab Juni 1923 das Kmdo. über die 3. Brig., wurde aber schon im Dezember desselben Jahres zum Heeresinspektorat transferiert und löste 1924 den späteren Bundespräs. Theodor Körner als Heeresinsp. ab. S., schon aufgrund seiner Leistungen im Operationsbüro bei FM Gf. Conrad v. Hötzendorf (s. d.) hochangesehen, hatte neben Gen. Frh. v. Pflanzer-Baltin (s. d.) maßgebl. Anteil an den letzten Siegen der österr.-ung. Armee im August 1918 in Albanien und trug gem. mit Körner, dessen volles Vertrauen er genoß, wesentl. zum Aufbau des Heeres der Ersten Republik bei, bes. durch die Schaffung der dann bis 1933 in Kraft gebliebenen Brig.Organisation. Daneben war S. als Pflanzensammler, genannt „Wurzelsepp“, bekannt. Mit großer Sachkenntnis und peinl. Genauigkeit legte er eines der bedeutendsten österr. Herbarien an, das neben der Blütenflora des heutigen Österr. auch jene aus anderen Gebieten der Habsburgermonarchie dokumentiert. Hervorzuheben ist zudem eine während seiner Dienstzeit in Albanien zusammengetragene Smlg. Sein 26.627 Belege von Blütenpflanzen sowie 170 von Flechten umfassendes Herbar befindet sich im Naturhist. Mus. in Wien.
Literatur: Neues Wr. Tagbl. vom 28. 4. 1935; G. Enderle-Burcel, Sektionschefs, 1991, Manuskript, Österr. Ges. für hist. Quellenstud., Wien; KA Wien: Mitt. H. Riedl, Wien.
Autor: (P. Broucek)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 381f.