Schneefuss, Friedrich

Schneefuss Friedrich, Industrieller. Geb. 1840; gest. Teplitz-Schönau, Böhmen (Teplice, Tschechien), 8. 7. 1903.

Sohn des Karl S., Intendant der Kn. Elisabeth-Westbahn, Bruder des Folgenden, mit Dorothea, geb. Tschuschner, verehel.; evang. S., der in der Eisenbranche als hervorragender Fachmann galt, arbeitete sich im Rahmen der Prager Eisenind.Ges. zum Dir. der Josefhütte (Plan/Planá) empor und wurde 1884 vom damaligen Zentraldir., Karl Wittgenstein, an die Spitze der eben gegründeten „Rudolfshütte“, Feinblechwalzwerk Teplitz, berufen, die er als Dir. bis 1897 erfolgreich leitete; danach wurde er zum Präs. des Verwaltungsrats der AG „Rudolfshütte“ gewählt. Weiters wirkte er als Verwaltungsrat der Aussig-Teplitzer Eisenbahn-Ges., der Prager Eisenind.-Ges. und der Teplitzer Schaufel- und Zeugwarenfabrik, war korr. Mitgl. der Reichenberger Handels- und Gewerbekammer, Mitgl. der Gemeindevertretung von Wistritz (Dubí) sowie Präs. der Sektion Teplitz des Bundes österr. Industrieller. Angehörige seiner Familie waren mit seinem berufl. Wirken eng verbunden: sein Sohn Ing. Friedrich Wilhelm S., verehel. mit Olga, geb. Preuß, folgte ihm als Dir. der „Rudolfshütte“, und sein Schwiegersohn Gustav Preuß (1866–1930), verehel. mit Helene, geb. S., leitete das Büro der AG „Rudolfshütte“ in Zuckmantel (Dubí). S. hatte sich auf Grund seiner Fachkenntnisse zu einem Beauftragtenunternehmer emporgearbeitet, der in der Modernisierung der böhm. Eisenverarbeitung eine wichtige Rolle spielte.


Literatur: Prager Tagbl. und Bohemia (beide Abendausg.) vom 8. und 10., Teplitzer Ztg. vom 10. und 12., Teplitz-Schönauer Anzeiger vom 11. 7. 1903; Státní oblastni archiv (Staatl. Gebietsarchiv), Plzen, Tschechien.
Autor: (J. Mentschl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 363f.
geboren in Hohenfurth
gestorben in Teplitz

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