Schöpf, Peter Paul

Schöpf Peter Paul, Bildhauer. Geb. Imst (Tirol), 30. 6. 1757; gest. München, Bayern (Deutschland), 27. 4. 1841.

Vater der Künstler Lorenz und Peter S. (beide s. u.). Als Schüler des Bildhauers Josef Anton Renn arbeitete er zwölf Jahre in dessen Werkstatt in Imst, ging 1788 als Geselle nach München, dort 1790 Meister und Bürger. Anschließend übersiedelte er nach Augsburg, wo er Dekorationsarbeiten für weltl. und kirchl. Auftraggeber ausführte. 1792 verzierte S. den Kapitelsaal des Malteserordens und die damalige kurfürstl. Bildergalerie mit Stuckarbeiten. Ab 1793 nahm er seinen ständigen Wohnsitz in München und übernahm im Auftrag des Kurfürsten Maximilian gem. mit Franz Jakob Schwanthaler die Ausgestaltung der Hofgartenzimmer sowie anderer Räume der Münchner Residenz (nicht gesichert) nach Plänen des Leiters des Münchner Hofbauamtes Karl Peter Puille. Im Alter verfertigte S. dekorativ ornamentale Figuren und Figurengruppen (Kruzifixe, Heiligenstatuen und Krippenfiguren, diese z. Tl. in Landschaften inszeniert und mit Wasserspielen versehen) für verschiedene Kirchen und Privatsammler. Sein Sohn Lorenz S. (geb. München, 1793; gest. ebenda, 31. 10. 1871) lernte zuerst bei seinem Vater und Hermann Mitterer, danach an der Akad. der bildenden Künste, 1809 Adjunkt, 1829 Prof. an der Feiertags- und Elementarzeichenschule in München. 1829 übernahm er nach dem Tod Mitterers dessen lithograph. Anstalt. Er unterrichtete auch seinen jüngeren Bruder Peter S. (geb. München, 1804; gest. Rom, 13. 9. 1875), der, nachdem er von seinem Vater erste Unterweisungen in der Holzschnitzkunst erhalten hatte, ab 1818 an der Akad. in München stud. 1832 ging er gem. mit Ludwig Schwanthaler nach Rom, wo er u. a. mit Bertel Thorvaldsen arbeitete, kehrte 1838 nach München zurück. Ab 1841 bis zu seinem Tod hielt er sich wieder in der Tiberstadt auf. Er arbeitete an der Ausführung des Marmorfrieses von (Johann) Martin Wagner (S. gestaltete die „Bekehrung der Deutschen durch Bonifatius“, 1838) für die Walhalla (1842) bei Regensburg mit.


Werke: religiöse Statuen; Dekorationen; usw. – Peter S.: Statue eines Faustkämpfers, 1823; Dädalus und Ikarus, 1826; Büste Gen. Alexander v. Haslang (Ruhmeshalle, München); Grabreliefs; usw.
Literatur: Neueste Ztg. Bebildertes Abendbl. der Innsbrucker Nachrichten, 10. 7. 1937; ADB; Bénézit; Thieme–Becker; Wurzbach; K. Kugler, in: Imster Buch (= Schlern-Schriften 110), 1954, S. 301ff., bes. 305; E. Egg, Kunst in Tirol. Baukunst und Plastik, 2. Aufl. 1973, S. 390; G. Ammann, in: Stadtbuch Imst, red. von E. Egg, 1976, S. 37ff., bes. S. 60; V. Liedke, in: Ars Bavarica 10, 1978, S. 53ff.; G. Pfaundler, Tirol Lex., 1983; Pfarramt Imst, Tiroler LA, Innsbruck, beide Tirol.
Autor: (Ch. Gruber – E. Hastaba)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 51, 1995), S. 104f.
geboren in Imst
gestorben in München
ausgebildet in Imst
wirkte in München 1788
wirkte in Augsburg
war Auftragnehmer von Malteser 1792

Lifeline